Seite:OATuebingen 483.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

kommen im Ort und auf der Markung folgende vor: „Bürg, Bürgäcker, Maueräcker,“ ein Ortstheil „Käppele“ und eine große Baumwiese im Ort „Spittel.“

Zur Gemeinde gehört:

b. Bläsikelter, ein einzelnes Haus, das 1/4 Stunde westlich vom Mutterort an der Straße nach Bläsiberg steht.

W. ist ursprünglich ein gräflich tübingisches Dorf.

Hiesige Güter erwarb schon im 12. Jahrhundert das Kloster Blaubeuren, eine gräflich tübingische Stiftung. Im Jahr 1296 verkauften den Ort die Grafen Eberhard und Rudolf von Tübingen an Albrecht Bächten, Bürgermeister in Reutlingen (Schmid Pfalzgr. Urk. 57); ein Friedrich Bächt erhielt 1323 von Abt Gottfried von Blaubeuren den Blaubeurer „Hof halben zu Wangheim“ geliehen (eb. 244).

Im 14. Jahrhundert treten die Lescher von Kirchberg hier auf; zwischen Rüdiger dem Lescher und Genossen und Klaus von „Wanken uf Härdern gelegen“, war wegen des Ortszehnten ein Streit entstanden, worüber 1370 Graf Rudolf von Hohenberg und Wilhelm der Schenk von dem Stein, Ritter, eine Richtung zu Stande brachten. (Schmid Mon. Hohenb. 573).

Darauf erscheinen die Herren von Ehingen, bei deren Theilung vom 28. Febr. 1577 der Ort mit Zugehör an Georg von Ehingen gelangte. Einige Zeit darauf überkam ihn Hans Urban von Closen, Gemahl Magdalenens von Ehingen; von den von Closen kam W. 1721 an die Herren von Leutrum und durch die Töchter Ernst Friedrichs von Leutrum, Charlotte und Friederike, an ihre Gatten, die Brüder Friedrich Daniel und Alexander Magnus von St. André, zugleich mit Eck und Cresbach (1760. 1765), deren Erben bis in die neueren Zeiten Grundherren waren, während auf der Parzelle B. dem Freih. v. Hopfer genannt Schott von Schottenstein die Grundherrschaft zustund.

W. gehörte zum ritterschaftlichen Kanton Neckarschwarzwald und war weder dem württembergischen Stab noch der württembergischen Steuer unterworfen, wenn gleich Württemberg hiesige Leute hatte, wie denn Graf Eberhard im Bart sich am 2. Jan. 1466 mit Reutlingen verglich, daß er seine Leibeigene in W. und Wannweil ohne der Stadt Hinderniß schätzen dürfe.

Eine hiesige Kapelle stiftete mit Gutheißen des Abts von Bebenhausen im J. 1489 der Ritter Jörg von Ehingen.

Die Reformation wurde hier wahrscheinlich zu gleicher Zeit mit

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 483. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_483.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)