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u. s. w. saßen, und hier zugleich die Burgvögte waren. Der Obervogt war zugleich Kastenvogt der Frauenklöster Pfullingen und Offenhausen.

So lange Würtemberg in Kreise und später in Landvogteyen eingetheilt war, bildete Urach mit den Oberämtern Kirchheim, Münsingen, Nürtingen und Reutlingen den „Kreis Urach", nachher die „Landvogtey auf der Alp" genannt, und war der Sitz des Kreishauptmanns und nachher der Landvogtey. Bey der neuen Eintheilung des Königreichs in 4 Kreise wurde das Oberamt dem Schwarzwald-Kreise zugetheilt.


b. Kirchliche Verhältnisse.

Auch in kirchlicher Beziehung hat man von den Alporten ältere Nachrichten, als von den Thalorten. Die Kirchen Trailfingen und Seeburg werden, wie oben S. 5 zu sehen ist, schon i. J. 770 und letztere, die auf einem Berge an der Alp stand, i. J. 777 genannt; der andern geschieht erst später, der Kirchen zu Metzingen, Dettingen und Ehningen im eilften Jahrhundert, der übrigen noch später Erwähnung. Sehr alt ist ohne Zweifel auch die Kirche zu Pliezhausen, die vermuthlich aus einem heidnischen Tempel entstanden ist. Ebenso wird man auch die ehemalige Marienkirche zu Güterstein für eine der ältesten zu halten haben. Mehrere Pfarreyen sind erst im 15. und 16. Jahrhundert entstanden.

Unter dem Bisthum Constanz und dem alten Archi-Diakonat Alp war nach Neugart (Episc. Const. p. CX.) unser Oberamts-Bezirk ehemals in folgende Landkapitel vertheilt:

1) Das Landkapitel Urach mit den Pfarrkirchen Bempflingen, Dettingen, St. Florian, Glems, Metzingen, Neuhausen, Urach, Wittlingen, Würtingen, wozu außerhalb des jetzigen Oberamts-Bezirks noch gehörten: Groß- und Klein-Bettlingen, Grafenberg, Grötzingen, Kohlstetten, Schlaitdorf, Neckar-Thailfingen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 009. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_009.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)