Seite:OAUrach 011.png

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wurde; vereinigte man die Pfarreyen Ehningen, Pliezhausen und Sondelfingen wieder mit Urach, dagegen wurden acht Pfarrorte – Laichingen, Feldstetten, Sontheim, Steingebronn, Gomadingen, Kohlstetten, Bernloch und Ödenwaldstetten davon getrennt, und dem neu errichteten Dekanat Münsingen zugetheilt, und der Dekanats-Bezirk dadurch in Übereinstimmung mit dem Oberamts-Bezirke gesetzt.

Die Eintheilung der Dekanate in General-Superintendenzen betreffend, so war der Uracher Sprengel anfänglich dem vormaligen Generalat Adelberg und später Denkendorf zugetheilt, bey der Eintheilung des Königreichs in 6 General-Superintendenzen wurde ein eigenes Generalat Urach errichtet, dasselbe aber 1823 wieder aufgehoben, und das Dekanat Urach dem neu gebildeten Generalat Reutlingen zugetheilt.


2. Die besondern Schicksale.

Über gemeinschaftliche Schicksale des Oberamts-Bezirks in älteren Zeiten läßt sich Weniges sagen, wenn man sich nicht auf bloße Vermuthungen und unerwiesene Behauptungen einlassen will, woran alte und neuere Schriften sehr reich sind. Da dieß gegen den Plan dieser Schrift wäre, die nur erweisliche Thatsachen zu liefern beabsichtigt, so übergehen wir auch alle die Einfälle und großen Schlachten, die in den Zeiten der Römer schon und während der Hunnenzüge unsern Bezirk verheert haben sollen. Die einzige zuverläßigere Nachricht aus älteren Zeiten ist die, daß Graf Eberhard der Erlauchte in den Händeln mit dem Kaiser Rudolph i. J. 1283 (wahrscheinlicher 1286) gegen Achalm und Teck ausgezogen sey und 9 Dörfer zerstört habe, wobey namentlich Metzingen, Dettingen. und Neuhausen sehr gelitten haben sollen. Sulger Annal. Zwif. I. 232. Solche Fehden mögen früher schon noch unter den Grafen von Urach und Achalm häufig vorgekommen seyn.

Nähere Nachrichten sind über den dreißigjährigen Krieg in den Archiven noch aufbewahrt. Dieser verheerende Krieg

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 011. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_011.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)