Seite:OAUrach 020.png

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der ganz steil und auf der Nordseite zum Theil in senkrechten Felsen ansteigt, oben abgeplattet und an den Abhängen leicht bewaldet ist. Von dem Hofe wendet sich ein alter Fahrweg auf den Gipfel des Berges hinauf. Die fast eyförmige Fläche des Gipfels nimmt einen Raum von ungefähr 11/2 Morgen ein. Auf diesem stehen die weithin sichtbaren Ruinen der alten Grafenburg Achalm, von der in der zweiten Abtheilung bei Ehningen ausführlicher gehandelt ist. Die Aussicht, die man hier hat, ist eine der schönsten und größten, die irgend ein Berg des Landes gewährt: in der Nähe durch die volkreichen Orte Ehningen, Pfullingen, Reutlingen, Sondelfingen, Metzingen und andere, die sich um den Fuß her lagern, belebt, verbreitet sie sich abwärts über das weite Neckargebiet bis in die Rheingegenden hinab, und auf der andern Seite über den größten Theil des Schwarzwalds hin. Nur gegen Osten wird die Aussicht durch die Alp beschränkt; aber durch die erhabenen Ansichten, welche das Gebirg selbst, von hieraus betrachtet, darbietet, wird man für diese Beschränkung reichlich entschädigt. Der Genuß, den diese Aussicht gewährt, wird durch die geschichtlichen Erinnerungen des Standpunkts nicht wenig erhöht. S. u.

Der Floriansberg oder der „hintere Berg“; der Weinberg oder der „vordere Berg“; der Hofbühl, drey meist mit Reben bepflanzte Vorberge der Alp, nordöstlich von Metzingen, zeichnen sich ebenfalls durch ihre Kegelform aus, und sind zum Theil auch, wie wir nachher sehen werden, in mineralogischer Hinsicht merkwürdig. Wenn gleich um mehr, als 500 Fuß niederer, als der Achalmsberg, gewähren sie doch ganz herrliche Aussichten. Auf dem Floriansberg stand ehemals eine Pfarrkirche; auf dem Hofbühl soll ein Schloß gestanden haben. S. Metzingen und Dettingen.

Auf der Alp selbst sitzen folgende bedeutendere meist bewaldete Berge:

Der Gutenberg (Kuttenberg) am Rande bey Ehningen und in seiner Nähe der Steigberg, Gaisberg, Bürzelberg.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 020. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_020.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)