Seite:OAUrach 040.png

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9) am Clausenberg bey Kappishäusern dichter Basalt und Basalttuff, 1824 P. Fuß. hoch;

10) im Thal am Fuß des Clausenbergs, ein grobkörniger zum Theil geschichteter Basalttuff, 1564 P. Fuß hoch;[1]

11) im Faitel bei Hohen-Wittlingen mehrere sehr mächtige Basalttuff-Ablagerungen von mannichfaltigen Abänderungen, 1991 und wieder 1798 P. Fuß hoch;[2]

12) auf der Ulmersteige zwischen Urach und Böhringen, in der obern Hälfte der Steige, eine mächtige Ablagerung von feinkörnigem Basalttuff, 2138 P. Fuß hoch;

13) bey Donnstetten, auf der Höhe der Alp auf den Läusebronner Äckern ein sehr dichter, grünlich gefärbter Trapptuff in einigen isolirten Felsen aus dem Jurakalk hervorstehend, 2500 P. Fuß hoch;

14) auf dem Weg zwischen Gutenberg und Donnstetten am obern Ende der Steig ein schwarzer Basalttuff.[3]

Die Gerölle von Urgebirgsarten, welche sich in einigen Gegenden des Oberamts finden, verdienen hier noch einer näheren Erwähnung; sie wurden bis jetzt auf dem Rangenberg bey Ehningen und auf dem oben erwähnten Weinberg und Floriansberg bey Metzingen gefunden. In den beiden letztern Gegenden, insbesondere auf dem Floriansberg, bestehen sie vorzüglich aus Granit, Gneiß und Glimmerschiefer; der Gneiß enthält hier und da unedle Granaten eingesprengt, sie sind gewöhnlich stark abgerollt, ihre Oberfläche hat meist durch Verwitterung stark gelitten, sie liegen zuweilen dicht

  1. Die vordere Spitze des Clausenbergs, die jedoch schon zum Oberamte Nürtingen gehört, besteht in Jura-Dolomit und ist 2005 P. Fuß hoch.
  2. Das Dorf Wittlingen selbst steht auf solchen Lagern, wie die von Herrn Hofrath v. Jäger in Urach eingeschickten Proben beweisen. Es ist dieß „die merkwürdige Art Sandstein“, von der Rösler in seinen Beyträgen H. 2, S. 214 spricht. Hohen-Wittlingen war damit gebaut, wie die Ruinen zeigen.
  3. Der Raum würde es hier nicht gestatten, in eine nähere Beschreibung der geognostischen Verhältnisse dieser Basaltbildungen einzugehen; die meisten derselben sind bereits in einem größern Aufsatz von Herrn Prof. Schübler in den Würt. Jahrbüchern im zweiten Heft S. 363 – 384 näher beschrieben, welcher auch später in v. Leonhards Zeitschrift für Mineralogie, Heidelberg 1825, im zweiten Band S. 307 mit einem Durchschnitt der Gegend von Dettingen erschien. Die fortgesetzten Untersuchungen über diese merkwürdigen Bildungen sollen in den Würt. Jahrbüchern mitgetheilt werden.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 040. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_040.png&oldid=- (Version vom 6.5.2018)