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Goldforellen nicht selten sind, im untern Theil, von Neuhausen abwärts, finden sich außer verschiedenen andern Neckarfischen auch Pfellen (Cyprinus phoxinus), Grundeln (cobitis Barbatula) und kleine Neunaugen (Petromyzon branchialis). Die Pfellen kommen auch in der Elsach und in dem Hirschsee bey Urach vor. Die Elsach enthält in der Nähe der Falkensteiner Höhle und in dieser Höhle selbst eine schwarzbraun gefärbte Varietät Forellen, welche auf dem Rücken und den Seiten weißlich gefärbt sind; wahrscheinlich ist ihr Aufenthalt in dieser von dem Licht abgeschlossenen Höhle die Ursache dieser Farbenverschiedenheit. S. Rösters Beyträge, H. II. S. 185. Man findet sie auch in dem Brühlbache.

Krebse sind selten, und man findet nur hie und da Steinkrebse in den Bächen unter der Alp.


IV. Einwohner.
1. Bevölkerung.
a. Stand der Bevölkerung.

Am 1. Novbr. 1822 zählte das Oberamt 26681 Einwohner, am 1. Novbr. 1830 war die Zahl 28792. Nach dem letzten Stande kommen auf 1 Quadratmeile 5235 Menschen, somit 960 mehr, als die Durchschnitts-Bevölkerung vom ganzen Königreiche auf 1 Quadratmeile ausmacht. Diese Bevölkerung erscheint um so stärker, wenn man erwägt, daß fast 3/5 des Oberamts der Alp angehören. Ohne die Alp kommen auf 1 Quadratmeile 8795 Menschen; die Bevölkerung des Alpbezirks auf 1 Quadratmeile macht 2526 Menschen. Übrigens sind in der Regel ungefähr 500 Oberamts-Angehörige mehr abwesend, als dagegen Auswärtige im Oberamts-Bezirk sich aufhalten. Es betrug namentlich im Jahr 1822 die Zahl der abwesenden Angehörigen 1067, dagegen die Zahl der anwesenden Fremden nur 553.

Das Geschlechts-Verhältniß (1822) ist folgendes:

Männlich 13.196.      Weiblich 13.485,

demnach mehr weiblichen Geschlechts 289.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 050. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_050.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)