Seite:OAUrach 130.png

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Concilium zu Soissons vor. Papst Gelasius II. schlug ihn zu seinem Nachfolger auf dem heiligen Stuhle vor: aber der besonnene Cuno fand es seinen Verhältnissen angemessener, seinen Freund, den Erzbischof Guido von Vienne an seine Stelle zu setzen. Sein Todesjahr ist nicht bekannt.[1]

3) Gebhard oder Gerhard ebenfalls Geistlicher. Er wurde 1080 Domherr in Strasburg, ging aber nachher in das Kloster Hirschau, wurde 1091 Abt daselbst, 1105 Bischof zu Speyer, starb als solcher zu Bruchsal 1110 und wurde, seinem Wunsche gemäß, in dem Kloster Hirschau begraben. Schmidlin macht ihn, vermuthlich durch Verwechslung mit dem Bischof Gebhard von Straßburg, zu einem Neffen des Cardinals Cuno, der Zeit nach aber muß er für einen Bruder des Cardinals gehalten werden. Gebhard schenkte nach dem Hirschauer Dotationsbuch noch als Abt von Hirschau diesem Kloster mit „seinem Bruder, dem Grafen Egino von Urach“ Güter zu Owa und Attenhard (am Rhein) und diese Schenkung ist es, die ihn am unzweydeutigsten als Grafen von Urach beurkundet. Gebhard spielte besonders in dem Kampfe zwischen den beyden K. Heinrich, Vater und Sohn, eine wichtige Rolle. Aus besonderem Zutrauen wurde ihm der bey Bingen gefangen genommene König Heinrich IV. nach Speyer in Verwahrung gegeben.

4) Mathilde, Gemahlin des Grafen Mangold von Sumetingen (Sulmetingen) und Neuffen, der in dem Treffen bey Bleichfeld unweit Würzburg gegen K. Heinrich IV. (1086) fiel. Er wurde nach Sulger zu St. Stephan in Würzburg begraben, von da aber nachher auf Veranstalten seiner Söhne, wovon einer Mönch zu Zwiefalten war, nach Zwiefalten geführt, und dort „neben seiner Gemahlin Mathilde, die eine Schwester des Grafen Egino von Urach war“ beygesetzt. Diese Mathilde muß ebenfalls der Zeit nach für eine Tochter Egons I. angenommen werden. Vergl. Crusius P. II. I. 9 C. 20. und Sulger I. p. 42.


2. Egon II. der Sohn Egons I. Der Zeit nach dürfte er derselbe Egino seyn, dessen oben S. 6. gedacht ist. Er war mit einer Gräfin Kunigunde (von Rheinfelden) vermählt, mit der er mehrere Kinder erzeugte.

1) Egon III. s. u.

2) Gebhard, Bischof von Straßburg von 1131 bis 1142.[2]

  1. Ausführlich handelt von Cuno und seinem Bruder Gebhard Münch in seiner Fürstenb. Geschichte B. I. S. 30 und ff.
  2. Sein Daseyn blieb Schmidlin verborgen, und deßwegen hielt er auch die Stellen, worin bei Crusius und Sulger von dem Gebhardus Argentinensis oder Strazburgensis Ep. die Rede ist,
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_130.png&oldid=- (Version vom 6.12.2018)