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1419 kauft Graf Eberhard von Heinrich Spät von Frickenhausen und von Heinrich Pfähler 1/8 an dem Gericht zu Böhringen für 20 Pfund, und in demselben Jahre kaufen die Grafen Ludwig und Ulrich von Hans, Conrad und Heinrich von Hofen 1/8, so wie 1420 von Marquart von Lichteneck 1/16 daran; 1444 endlich verkaufen die von Schilling an Graf Ludwig den Kirchensatz und Zehnten, und was sie zu Böhringen besaßen, um 2000 fl.

Die „Herren von Böhringen“, welche in Helfensteinischen Urkunden vom 13ten bis in’s 15te Jahrhundert häufig vorkommen, gehörten einem andern Böhringen, ohne Zweifel dem Geislinger, an. Böhringen wurde im dreyßigjährigen Kriege, besonders nach der Nördlinger Schlacht, hart mitgenommen, und fast ganz in einen Aschenhaufen verwandelt. Die Einwohner kamen durch Pest, Hunger und Elend um. Im Jahr 1635 raffte die Pest 500 Menschen weg. Der rühmlich bekannte Jeremias Höslin war von 1759 bis 1789 Pfarrer zu Böhringen und liegt daselbst begraben.

Unter den Bergen, wovon Böhringen umgeben ist, zeichnet sich der gegen den Rand der Alp gelegene „Bühl“ aus, der eine ausgezeichnete Aussicht gegen das Unterland gewährt. Die umliegenden Mähder und Holzwiesen heißen die Fuchslöcher; zwischen den Anhöhen findet man die Spur eines alten nach Zainingen führenden Hochsträßes, s. o. Die vorderste Anhöhe gegen Donnstetten wird der Römerstein, im Lagerbuch Rimetstein genannt, s. S. 14. Der nordöstliche, aus Holzmähdern bestehende Markungs-Bezirk heißt Geißweiler. Spuren von Gebäuden, die hier gefunden wurden, lassen vermuthen, daß hier vor Zeiten ein Weiler oder Hof gestanden habe. An der Grenze gegen das Dunthal liegen die Ruinen von Sperberseck, worauf wir bey Gutenberg kommen werden.

b. Aglishardt, ein Hof auf der Alp, 1/2 St. südlich von Böhringen und Filial davon. Den Heu-, Öhmd- und kleinen Zehnten hat die Pfarrey Böhringen. Der Hof, gemeiniglich auch der „Böhringer Hof“ genannt, besteht aus

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_152.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)