Seite:OAVaihingen0071.jpg

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älteste in derselben, am Ende des 12. und im Anfang des 13. Jahrhunderts in der Umgebung K. Heinrichs VI. und K. Philipps bekannt. Ein Graf Konrad starb im Spätjahr 1234 in Italien, dem K. Friedrich II. Kriegsdienste leistend, in einem Treffen gegen die Römer den Heldentod (Böhmer Regesta imperii 1198–1254 S. 159). Spätere sind Konrad († vor 1. Dez. 1277) und Gottfried (1246. 1250); letzterem Konrad entsproßten noch fünf Generationen im Mannsstamm, welcher zwischen 1356–64 erlosch (s. die Stammtafel bei Stälin a. a. O. 3, 711). Neben den bereits angeführten Taufnamen dieser Linie kommen noch vor die Namen Heinrich und Johann. – Das Wappen dieser Grafen war ein auf vier Bergspitzen rechts schreitender rother Löwe im goldenen Felde. Ihrer Freigebigkeit verdankten die Klöster Rechentshofen, Maulbronn, Herrenalb, Hirschau, Denkendorf und Steinheim manche Besitzungen. Viel Erwerbsglück blühte nicht diesem Hause; ein Graf Konrad heirathete vor 1307 eine Erbtochter, Elisabeth, Tochter Gottfrieds von Schlüsselberg und Mechthildens, geb. Gräfin von Werthheim, auch mittelbare Erbin an den Gütern ihres mütterlichen Großvaters, Graf Rudolfs von Werthheim, und ererbte durch sie Antheil an der Burg Neideck (bei Ebermannstadt) und an der Burg und Stadt Prozelten am Main mit mehreren Nachbarorten, ohne jedoch auf diese Erbgüter hin einen dauernden Besitz für sein Haus begründen zu können. Zur Zeit desselben Grafen Konrad († um 1350), bereits durch Kaufbrief vom 23. Juni 1339, gelangte die Stammburg Vaihingen über die Grafen Ludwig und Friedrich von Oettingen, Landgrafen des Elsaßes, an den Grafen Ulrich von Württemberg, welcher die vielleicht von den Oettinger Grafen an das Vaihingische Haus noch nicht bezahlte Kaufsumme von 18.500 Pf. Heller entrichtete, und nur ein sehr geschmolzener Rest des Stammguts, hauptsächlich die Burg Eselsberg mit dem darunter gelegenen Ort Ensingen, die Vesten Hohen-Haslach und Horrheim und die Vogtei über das Kloster Rechentshofen, wo das Erbbegräbniß der Familie war, vererbte sich auf Graf Konrads gleichnamigen Sohn († um 1357) und Enkel Graf Heinrich († vor 27. März 1364). Aber noch zu Lebzeiten seines Vaters, den 26. Sept. 1356, vermachte dieser Graf Heinrich, welcher den Mannsstamm beschloß, den letzten Güterrest, was alles ihm von seinem Vater anfallen möchte, unter Bedingungen an den Grafen Eberhard von Württemberg. Ansprüche, welche Heinrichs Schwester (Gemahlin in erster Ehe Markgraf Hermanns von Baden zu Alt-Eberstein, in zweiter Graf Friedrichs von Zollern-Eselsberg) durch

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 071. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0071.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)