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solches Vermächtniß sich verletzt fühlend, erhob, wurden im Jahr 1364 mit 7500 Pf. H. abgefunden (Mon. Zoller. Nro. 344).

Im württembergischen Lehensverzeichniß von 1420 erscheint unter den Reichslehen die Grafschaft Vaihingen mit den Städten Vaihingen, Riexingen, Horrheim, Haßlach und andern Dörfern, Weilern und Zugehörungen (Steinhofer 2, 706).

Neben Württemberg, zuletzt aber gleichfalls in dieser Herrschaft aufgehend, erwarb sich das um 1140 gestiftete nahe Kloster Maulbronn, großentheils schon im ersten Jahrhundert nach seiner Gründung, aus dem Besitzthum der Grafen von Vaihingen und deren Dienstleute ebenfalls einen sehr bedeutenden Besitz im Bezirk, die westlichen Orte Weissach, Iptingen, Groß-Glattbach, Roßwaag, Mühlhausen (letzteres freilich später wieder veräußert).

Nach der Weise des Mittelalters hatte auch hier fast jeder Ort seinen Adel, welcher von den Grafen dieses Bezirks und anderen geistlichen und weltlichen Herren Lehen trug. Am bekanntesten sind die Herren von Roßwaag und die von Sachsenheim; sonst kommen vor Herren von Iptingen, Mühlhausen, Riexingen, Nußdorf. Auch waren viele Adelige aus der Nachbarschaft im Bezirke begütert. (Das Nähere s. bei den betr. Ortsbeschreibungen).

Die Haupterwerbungen Württembergs in diesem Bezirk fallen, wie so eben erwähnt, ins Jahr 1339 und in die Zeit zwischen 1356–1364. Spätere Erwerbungen sind, nach der Zeitfolge gereiht, unter anderen folgende: 1385 der größte Theil von Rieth von den Edlen Röfflin, 1389 Aurich von Adelheid von Remchingen, vermählten von Grafeneck, 1392 1/6 von Nußdorf von Hans von Remchingen, 1504 die Schirmherrlichkeit über die Klostermaulbronnischen Orte Groß-Glattbach, Iptingen, Mühlhausen, Roßwaag, Weissach, welche – mit Ausschluß des von dem Kloster Maulbronn selbst noch verkauften Mühlhausens – durch die Reformation im Jahr 1535 noch inniger mit Württemberg verbunden wurden, 1535 gleichfalls durch die Reformation das Kloster Rechentshofen und der Klosterhirschauische Besitz in Eberdingen etc., 1561–1562 die Sachsenheimischen Besitzungen, 1648–81, 1687–1714 der größere Theil von Unter-Riexingen, 1785 Mühlhausen.

Aus dem früheren Besitz der Grafen von Vaihingen bildete Württemberg das Amt Vaihingen (1714 kam Unter-Riexingen hinzu, wurde aber schon 1739 wieder an das Markgröninger Amt abgetreten. In den Jahren 1762–69 gehörte Ober-Riexingen zum Amt Markgröningen, dagegen während dieser Zeit Illingen und Roßwaag zum Amt Vaihingen.) Auf die früher Sachsenheimischen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 072. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0072.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)