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Die älteste bekannte Nennung desselben wäre aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, wenn der gegen das Kloster Hirschau wohlthätige Adalbert von E. (Cod. Hirs. 64b) gewiß diesem E. und nicht einem anderen gleichnamigen angehört.

Im Jahr 1298 verkaufte Agnes, Wittwe Graf Konrads von Vaihingen, geb. Gräfin von Asberg, 5 Malter Korngült aus ihrem hiesigen Hof an Mechthild, Wittwe Konrads von Ingersheim, für 12 Pfd. Heller. Dieselbe Agnes beschenkte mit hiesiger Kelter und deren Zugehör das Kloster Rechentshofen behufs der Stiftung einer Jahrzeit für die gräflich Vaihingische Familie (Mone Zeitschr. 5, 197).

Gülten besaßen allhier Friedrich von Dürmenz, welcher solche 1340 dem Erzstift Mainz zu Lehen auftrug (Würdtwein Nov. Subs. 5, 197), ferner Heinrich Truchseß von Waldburg, welcher sie im Jahr 1417 an Württemberg verkaufte (Sattler Gr. 2, 62).

Der Kirchensatz war ursprünglich gräflich Vaihingisch und kam mit dem Orte selbst an Württemberg, wenigstens die Oberlehensherrlichkeit hierüber. Am 5. März 1395 reversirte sich Fritz von Nippenburg gegen den Grafen Eberhard von Württemberg über diesen Kirchensatz als ein rechtes Mannlehen. Die Herren von Nippenburg blieben Träger des Lehens, bis solches Herzog Ludwig von Württemberg den 22. August 1587 erkaufte und bleibend an das Haus Württemberg brachte.

Eine Frühmeßpfründe stiftete Heinrich, genannt Risach (Reischach), welche Gottfried von Randeck, Probst zur heiligen Dreifaltigkeit in Speier, den 22. April 1354 bestätigte.

Allhier starb den 11. Dezember 1788 als Pfarrer der berühmte Sprachforscher Friedrich Karl Fulda (geb. zu Wimpfen den 13. September 1724).

b. Der Weiler Klein-Glattbach (früher Wüsten-Glattbach, wie auch in Lagerbüchern und Urkunden vorkommt), ein kleiner, reinlich gehaltener Ort, liegt 1/2 Stunde nördlich von Vaihingen und 1/2 Stunde südlich von Ensingen an einem leicht geneigten Abhange gegen das Glattbach-Thälchen. Die Wohnungen sind im Allgemeinen gut aussehend, namentlich nehmen sich die am westlichen Ende gelegenen Gebäude, der Drittelhof und das Siegwartische Haus [1], welches früher ein Schloß gewesen sein soll, sehr gut aus.

Der Drittelhof kam nach dem Anfang des vorigen Jahrhunderts an die Familie von Neubronn-Eisenburg, Marx Tobias von


  1. Johann Jakob Siegwarthen, Burgvogt zu Niefen, kommt in einer Urkunde, betreffend den Wiesenzehenten in Wüsten-Glattbach, von 1675 vor.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0127.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)