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Schloß gehörten Gärten und Weinberge, die mit einer, zum Theil noch vorhandenen Mauer umfriedigt waren.

Der Haushalt der Gemeinde ist geordnet, so daß früher nie Gemeindeschaden umgelegt werden durfte, bis in den letzten Jahren wegen der vielen durch die Steinfuhren zur Eisenbahn verursachten Straßenreparationen eine Gemeindeschadens-Umlage nöthig wurde.

Weniger günstig sind die Vermögensverhältnisse der Stiftungspflege, siehe übrigens über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt Tabelle III.

Das Wappen der Stadt ist das der Herren von Sachsenheim mit darüber gesetztem schwarzem Hirschhorn.

Auf dem Burgfeld, etwa 1/8 Stunde südöstlich der Stadt, finden sich unter der Oberfläche bedeutende Überreste römischer Gebäudesubstructionen, ebenso in der Nähe des Höllbrunnens, Holderbüschle und Mäurich.

Auf der Spitze zwischen dem Metter-Thal und Seepfadthälchen wird eine Stelle „Klingenberg“ genannt, woselbst man beträchtliche Fundamente römischer Gebäude, römischer Ziegel, Heizröhren u. s. w. findet.

Die erstmalige Nennung des Orts, dessen Namen auf sächsische Colonisten hinweisen mag, fällt in die Zeit um 1090; damals erwarb das Kl. Hirschauische Priorat Reichenbach Güter in Sachsenheim, vertauschte aber bereits im Jahre 1115 wieder seine Besitzungen in beiden Sachsenheim (Würt. Jahrb. 1852 I., S. 113. 126).

Die ältesten bekannten Glieder des Ortsadels, deren hiesiger Besitz unter der Lehensoberherrlichkeit der Grafen von Vaihingen, seit der Mitte des 14. Jahrhunderts unter dem der Grafen von Württemberg stund, sind Diemo und seine Söhne Hugo und Gerlach, welche um 1100 das Kloster Hirschau beschenkten (Cod. Hirsaug. 29b).

Eine stattliche Reihe von Gliedern dieser Familie, welche sich in mehrere Äste verzweigte, tritt auf in den Zeiten von 1240 (Mone Zeitschrift 4, 340) bis zu ihrem Erlöschen im Jahre 1561. Beliebte Taufnamen waren Hermann (dieser besonders), Friedrich, Konrad, Bernold, Johann, Wilhelm, Georg, Reinhard u. a. (Eine Geschlechtstafel, welcher man einige fabelhafte Ahnherren zu gute halten muß, siehe in Bucelini Germania stemmatographica pars 3). Ein früh vorkommender Frauenname ist Irmentrud.

Als Wappen führten diese Herren in silbernem Felde zwei

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0153.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)