Seite:OAVaihingen0154.jpg

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rothe durch ein rothes Stirnstück mit einander verbundene Büffelhörner. Auf dem Helm sind die zwei rothen Büffelhörner wiederholt. Helmdecken silbern und roth. 1

Im Jahr 1364 wurde Konrad von Sachsenheim mit seinem Antheil an der Burg Sachsenheim und Zugehörungen, namentlich Gütern zu Groß- und Klein-Sachsenheim, von dem Grafen Eberhard von Württemberg belehnt. In frühen Zeiten findet man die Herren von Sachsenheim häufig in württembergischen Diensten. In der Schlacht bei Reutlingen den 21. Mai 1377 fielen für Württemberg kämpfend Berthold von Sachsenheim und sein Sohn Friedrich. Ein Hans von Sachsenheim gerieth im Jahre 1385 in eine Fehde mit Württemberg, in welche auch sein Bruder Fritz und sein Vetter Konrad verwickelt wurden; er nahm den Hans Herter und mehrere württembergische Unterthanen gefangen, die Grafen Eberhard und sein Sohn Ulrich von Württemberg aber besetzten seine und seiner Anhänger Güter und er wurde gezwungen, um Frieden zu bitten, welcher am 10. Mai 1386 zu Stande kam. Hans versprach die Gefangenen frei zu geben, nie wider Württemberg zu sein und innerhalb eines Vierteljahrs seine Schulden bei württembergischen Dienern und Unterthanen zu bezahlen (Sattler Gr. 1, 252). Als Geistlicher that sich hervor Hermann von Sachsenheim, Stuttgarter Stiftsprobst 1379–1418. Ein Hermann von Sachsenheim war Deutschordens-Comthur zu Oettingen 1416–1420, und wieder ein Hermann von Sachsenheim erscheint 1425–1443 mit derselben Würde bekleidet (Jahrb. des hist. Vereins im Rezatkreis für 1834 S. 27). Ein weiterer Hermann und sein Vetter Hans spielten als württembergische Räthe namentlich während der vormundschaftlichen Regierung 1419 u. f. eine wichtige Rolle; genannter Hans war auch württembergischer Hofmeister. Am bekanntesten ist der am 29. Mai 1458 gestorbene Hermann, Verfasser des gereimten Romans die Mörin und anderer Dichtungen (Stälin Wirt. Gesch. 3, 759). Als Staatsmann zeichnete sich besonders auch ein späterer Hermann aus; er zog 1468 mit dem Grafen Eberhard im Bart auf seiner Pilgerfahrt nach Palästina, wurde öfters zu Gesandtschaften gebraucht und bekleidete das wichtige Amt eines Landhofmeisters in Württemberg, darauf in Baden (Schoepfl. H. Z. B. 2, 260), im Jahr 1503 unter der vormundschaftlichen Regierung wieder in Württemberg, und starb den 15. November 1508, mit Hinterlassung von zwei Töchtern, deren eine, Margareth, sich mit Reinhard von Sachsenheim (dem Erbauer des jetzigen Schlosses) vermählte und auf diesen durch das Vermächtniß ihres Vaters die hiesigen Güter des letztern brachte. Mit dem

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0154.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)