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Ein hiesiger Schultheß Ulrich kommt urkundlich vor im Jahr 1285 (Ulricus scultetus et tota universitas in Haselach).

Der Kirchensatz nebst zugehörigen Gütern und Zehnten gelangte den 23. April 1255 durch Verkauf Bertholds, Vogts von Weissenstein (bei Pforzheim), Bruders des hiesigen Pfarrers Gotbert, an das Nonnenkloster Rechentshofen, und dieses erhielt von Papst Alexander IV. unter dem 26. August 1255 Bestätigung hierüber und von ebendemselben unter dem folgenden 30. September Erlaubniß zur Einverleibung der Kirche, vorbehältlich der aus deren Einkünften an den ständigen Vicar zu leistenden Congrua, nachdem am 4. April 1255 der Bischof von Speier zu dieser Einverleibung vorläufige Genehmigung ertheilt hatte.

Die frühesten bekannten hiesigen Pfarrer sind der so eben unterm Jahr 1255 genannte Gotbert und der im Jahr 1265 vorkommende Hezelo (H. plebanus de Haselach, Mone Zeitschr. 4, 343, 1, 358). Neben der Pfarrstelle bestunden bereits in den Jahren 1381 und 1391 zwei Frühmessereien (Mon. Zoll. Nr. 377, Mone 5, 189). Eine Pfründe stiftete die Gräfin Mechthild von Zollern-Eselsberg, geborne Gräfin von Vaihingen, und der Speirer Domprobst Eberhard von Sickingen ertheilte den 17. Merz 1366 hiezu seine Bestätigung (Mon. Zoll. Nr. 346, vergleiche auch Nr. 367).

Außer den genannten Klöstern hatten hier Besitzungen das Kloster Lorch, welchem den 11. Mai 1289 Konrad Körnlin, genannt von Schmidelfeld, seine hiesigen Güter vermachte (Crusius Annal. Suev. 3, 147), und das Kloster Herrenalb, welchem im Jahr 1316 der Speirer Bürger Hermann von Pforzheim in hiesiger Mark drei Morgen „die gelegen sind an dem Horn“ vergabte (Mone Zeitschrift 5, 458), ferner das Kloster Reuthin, welches im Jahr 1352 von dem Grafen Konrad von Vaihingen und seinem Sohn Heinrich hiesige Weingülten erkaufte. Auch der Eßlinger Spital hatte bereits im Jahr 1281 hiesige Güter und veräußerte dergleichen und eine Gült im Jahr 1317 an das Kloster Maulbronn, erwarb aber später wieder neue. Am meisten begütert waren hier die ebengenannten Klöster Rechentshofen und Maulbronn. Ersteres machte im Jahre 1284 einen hiesigen Güterkauf und sonst noch zu verschiedenen Zeiten Erwerbungen; letzteres, welchem schon am 9. Mai 1283 der Graf Konrad von Vaihingen Güter in Hohen- und Nieder-Haslach von allen Vogtsteuern gefreit hatte, erkaufte unter anderem von demselben Grafen den 14. Mai 1285 sieben Pfund Heller Einkünfte in Hohen- und Nieder-Haslach, die untere Mühle in Nieder-Haslach und den zur Kelter gehörigen Hof

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0170.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)