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Reichenbach ein Gut in Göttelfingen und eine Hube in Endingen für ein Gut in Gemmrigheim und ein Gut in Auenstein vertauschte (Trad. Reichenb. 3a, 21b in Württ. Jahrb. 1852 I. S. 107, 123, s. über ihn auch Cod. Hirsaug. 31a). Er war wohlthätig gegen das Kloster Hirschau, dessen Schenkungsbuch uns mit mehreren Gliedern der Familie, welche im 12. Jahrhundert lebten, bekannt macht, mit Heinrich von „Obernrüxingen" und seiner Gemahlin Hiltegart und seinem Sohn Ulrich, ferner mit Walther, Gerlach und Ernst von R. (Cod. Hirsaug. 28b, 31a, 40a, 42b, 43a, 49b). In den 1370r und 1380r Jahren kommt vor Friz von „Rüxingen", genannt Osterbronn und dessen Vetter Heinrich, genannt der Kirchherr (Gabelkhover, Mone Zeitschr. 5, 84. 90); ein Sohn und ein Enkel Friedrichs hießen Sifried Osterbronn. Am Schluß des 15. und im Anfang des 16. Jahrhunderts erscheinen die Gebrüder Sifried und Georg; Sifrieds Söhne waren Wiprecht und Blicker, welche am Ostermontag 1525 bei Weinsberg von den aufrührerischen Bauern ermordet wurden. Georg hatte zu Söhnen Hans († 1553) und Georg II., welcher im Jahr 1533 von K. Ferdinand Klein-Ingersheim verliehen erhielt, und um 1560 der letzte seines Geschlechts verstarb. Außer an den erwähnten Orten erscheint diese Familie zeitweise mit Gütern und Gerechtigkeiten zu Großgartach, Laufen, Metterzimmern, im Besitz der Veste Bromburg etc. Im Jahr 1427 erhielt sie vom Hochstift Worms 1/3 des Kornzehnten in Nordheim zu Lehen nach Absterben des früheren Trägers Konrads von Klingenberg und behielt es bis zum Erlöschen ihres Mannsstamms (Schannat hist. ep. Worm. 1, 276. 289).

An Württemberg gelangte die Lehensoberherrlichkeit über Riexingen mit der Grafschaft Vaihingen; mit Aussterben der Herren von Riexingen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts fiel deren hiesiges Lehen heim. Einzelne kleinere Erwerbungen machte diese Herrschaft zu verschiedenen Zeiten, z. B. im Jahr 1318 von Gütern und Zehnten.

In zeitweiligem Besitz einzelner Güter und Gerechtigkeiten kommen vor die Herren von Nippenburg (1377), die Truchsessen von Höfingen (1389), Bernold Schenk von Winterstetten, gesessen in Ober-Riexingen 1391; noch 1547 nennt sich Schenk Philipp von Winterstetten „von Oberriexingen“. (Reichsständ. Archivalurk. 1, 180); auch der Eßlinger Spital (seit 1281). Einen hiesigen Hof vergabte den 8. August 1391 Adelheid von Enzberg mit ihren Kindern Fritz von Urbach und Adelheid unter Bedingungen an das Kloster Rechentzhofen (Mone, Zeitschr. 5, 188).

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0213.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)