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edel und vest Jacob Christoff Schenk von Wintersteten zu Unter-Riexingen. Anno dom. 1577 d. 22. Nov. starb die edel und tugendsam Fraw Fraw Anastasia Schenkin, geb. von Gundelsheim sein ehliche hausfraw. 2) Ein Ritter auf einem Hund stehend mit der Inschrift: Anno dom. 1583 † etc. Hans Conrad von Nippenburg etc. Unter dem Chor befindet sich eine von Außen noch zugängliche Krypta. An den Wänden des Langhauses und des Chors zeigen sich noch Spuren früherer Wandmalereien, die aber bald vollends verschwunden sein werden. Nur eines der Gemälde hat sich noch an der Innenseite des südlichen Einganges erhalten; dasselbe stellt einen knieenden Mann vor, der eine Armbrust hält und zu dessen Füßen ein Hund liegt, hinter ihm ist ein Wappen angebracht und oberhalb des Bildes steht Jos 1418.

Um die Kirche liegt der mit einer Mauer umfriedigte Begräbnißplatz, der noch von der Gemeinde benützt wird; auf demselben stehen neben anderen Denkmalen zwei schön ausgeführte Monumente, das eine dem im Jahr 1852 verstorbenen Carl Friedrich Ludwig Freiherr v. Leutrum-Ertingen von und zu Nippenburg, das andere dem im Jahr 1846 verstorbenen Eduard Ludwig Herrmann Freiherr v. Leutrum etc. (Sohn des ersteren) gewidmet.

Das gut erhaltene Pfarrhaus und das minder ansehnliche Schulhaus stehen in der Nähe der Pfarrkirche; letzteres enthält zugleich die Wohnung des Schulmeisters und Lehrgehilfen. Neben der Volksschule besteht auch eine Industrieschule.

Beide Kirchen, wie das Pfarr- und das Schulhaus, hat die Stiftungspflege zu unterhalten.

Das Rathhaus, mit Thürmchen und Glocke auf dem First ist, seines ziemlich hohen Alters ungeachtet, noch gut erhalten und entspricht seiner Bestimmung. Ein massives Gemeindebackhaus wurde im Jahr 1836 erbaut. Die bei den Schloßgebäuden stehende Kelter ist Eigenthum des Freiherrn v. Leutrum, und von diesem an die Gemeinde verpachtet; vor derselben befindet sich ein sehr geräumiger Platz, und überdieß ist noch ein großer freier Raum innerhalb des Orts, auf der sog. Egart, vorhanden.

Der Ort wird mittelst fünf Pumpbrunnen das ganze Jahr hindurch hinlänglich mit Trinkwasser versehen; die nahe Enz und die durch das Dorf fließende Glems treten nicht selten aus, und schaden nicht nur den Thalgütern, sondern auch den tiefer gelegenen Wohnungen. Von mehreren auf der Markung vorhandenen Quellen sind die bedeutendsten: ob der Hälden, am Frauenweg, in den Hochstämmen etc.

Die Ortseinwohner sind körperlich gesund und erreichen nicht

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0241.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)