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Am Geringsten war die Zahl der Geburten in den Gemeinden Bretzenacker, auf 1000 Einwohner nur 26,5; Groß-Heppach und Strümpfelbach 32,9; Klein-Heppach 35,5; Beinstein 35,6; Endersbach 35,8; Baach 36,2.

Die geringste Zahl unehelicher Geburten zeigte sich bei Hahnweiler, unter 100 Geburten nur 2,9; Ödernhardt 5,4; Hochberg 5,5; Oppelsbom 5,6; Nellmersbach 6,0; Hertmannsweiler 6,3.

Die meisten unehelichen Geburten hatten: Klein-Heppach, unter 100 Geburten 16,2; Reichenbach 15,0; Hochdorf 13,1; Bürg 12,4; Baach 11,9; Öschelbronn 11,2.


2. Stamm und Eigenschaften der Einwohner.[1]

Der Abstammung nach gehören die Einwohner des ganzen Bezirks zu den Schwaben. Der Menschenschlag ist in den weinbauenden Ortschaften durchschnittlich etwas weniger stattlich und kräftig als in solchen, wo der Feldbau vorherrscht, weil daselbst die Leute schon von früher Jugend an in der Regel zu anstrengender Arbeit angehalten werden, wodurch sodann meist auch die Entwicklung etwas zurückgehalten wird. Hiezu liefern unter Anderem namentlich auch die beiden Städte des Bezirks vielfache Belege; und was die Arbeit nicht thut, das mag durch feuchte und enge Wohnungen, wo die Leute oft sehr gedrängt beisammen wohnen, und in Winnenden vielleicht auch durch die ungesunde Beschaffenheit der Schulen, herbeigeführt werden. Dem Einfluß der ackerbauenden Klasse ist es zunächst auch zuzuschreiben, wenn unter den Militärpflichtigen verhältnißmäßig viele schlanke junge Männer getroffen werden, und es steht in dieser Beziehung der Bezirk unter den fünf ersten des Landes. Unter 1000 Militärpflichtigen fanden sich in den 5 Jahren 1829–1833[2]


    sieben vollkommene Kinder, im October 1828 Zwillinge, im Februar 1831 Drillinge und im März 1833 wieder Zwillinge. – Eine Frau in Beinstein gebar nach fünf Zwillingsgeburten (vom Ende 1828 bis Januar 1835) Drillinge, so daß sie in nicht vollen 7 Jahren von 13 vollkommen lebensfähigen Kindern entbunden ward.

  1. Zum Theil nach gütigen Mittheilungen der Herren DDr. v. Truchseß und Wunderlich.
  2. Württ. Jahrbücher 1833. S. 384.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0036.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)