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B.


Ortsbeschreibung.




1. Gemeinde Waiblingen [1]
mit Emmerich, Waldmühle und Waldschützenhaus.


Die Oberamtsstadt Waiblingen liegt unter 26° 58′ 49,82″ östlicher Länge und 48° 49′ 50,41″ nördlicher Breite, 4 geometrische Stunden nordöstlich von Stuttgart. Die Erhebung über dem Mittelmeer beträgt: an der Post 702,9; die des Remsniveau am untern Thor 672,9 Pariser Fuß. Die Stadt ist der Sitz der sämmtlichen Bezirksstellen (ausschließlich des Forstamtes), nebst einer Filialverwaltung der Königl. Holzverwaltung Stuttgart und eines Postamtes, und zu den Forstämtern Schorndorf und Reichenberg eingetheilt. Sie zählt 3285 evangelische und 19 katholische, zusammen 3304 ortsangehörige Einwohner, ist also eine Gemeinde II. Klasse.

Der Name der Stadt kommt von Waibel (Beamter, Verwalter) her und weist auf Untergebene eines solchen; das Wort Waibel wurde auch sonst zu Ortsbezeichnungen verwendet, wie in Waibelhub (d. i. Gut, von einem Waibel verwaltet).

Was die grundherrlichen Verhältnisse betrifft, so stehen die Zehenten meist dem Staate zu. Jedoch hat die Stadt den sogenannten Veitszehenten (3/4 des großen Zehenten auf 226 Morgen und 2/3 kleinen Zehenten auf 8 Mrg. Acker) von den Freiherren v. Palm und der Stiftungspflege Mühlhausen im Jahr 1845 um 7500 fl., sowie das Hahnenlehen (3/4 des großen Zehenten auf


  1. Hülfsmittel: Walz, Joh. Georg, Waiblinger Stadt- und Amtschronik 1653. Zacher, Wolfg., Chronicon Waiblingense 1666. Beides Handschriften der K. öffentlichen Bibliothek.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0092.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)