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gut. Bretzenacker hat die geringste Sterblichkeit, aber auch die wenigsten Geburten (S. 35 und 36).

Die Gemeinde ist Filial von Oppelsbom und gehört in die dortige Schule. Eine Industrieschule besteht hier nicht. Das Gemeindevermögen ist ganz unbedeutend; Stiftungsvermögen ist gar nicht vorhanden, daher eine ziemlich große Gemeindeumlage.

Bretzenacker, dessen Name vom Mannsnamen Bretz abzuleiten ist, erscheint im Jahr 1293 Juli 22. unter denjenigen Orten, wo Graf Eberhard der Erlauchte von Württemberg vom Kloster Lorch für versprochenen Schirm Vogtrecht erhielt, welches auch dem Grafen Ulrich laut dessen Urkunde von 1331 zugesagt wurde. Lorch besaß noch 1542 fünf Lehen. Der hiesige Groß- und Klein-Zehente gehörte zur Pfarrei Oppelsbom; der Neubruch- und Heu-Zehente war von jeher württembergisch.

b) Volkardtsmühle, Mühle mit 12 evang. Einwohnern, 1/8 Stunde südöstlich von Bretzenacker, an der von Winnenden nach Schorndorf führenden Vicinalstraße und am Fuße der Anhöhe, worauf Bretzenacker steht, gelegen. Sie wird von den bei Oppelsbom erwähnten Bächen getrieben. Wenn es nicht an Wasser fehlt, versieht die Mühle die Orte Oppelsbom, Rettersburg, Bretzenacker, Öschelbronn und Necklinsberg. Sie gehörte schon in alten Zeiten dem Kloster Lorch. Zehenten wie oben.

Bretzenacker mit der Volkardtsmühle gehörte zu dem äußeren Gerichte zu Winnenden. Die Rechte der Königl. Hofdomainenkammer, welche früher theilweise der stiftconstanz’schen Pflege in Schorndorf zustanden, erwarb dieselbe 1807 durch Tausch vom Staat.



7. Gemeinde Breuningsweiler.
Gemeinde dritter Classe mit 348 ev. Einw.


Liegt hoch auf dem Bergrücken, in den sich die Buocher Hochebene verläuft und welchen südwestlich das hier beginnende Zipfelbachthälchen, nordöstlich das Buchenbachthälchen begrenzt, 3 Stunden nordöstlich von Waiblingen. Die vorderste Spitze des Bergrückens gegen Winnenden hin bildet der Haselstein, von wo aus eine ziemlich umfassende Fernsicht theils gegen den Wunnenstein und den Welzheimer Wald, theils über den Korber Kopf weg in’s Stuttgarter Thal sich eröffnet. Der unterhalb des Haselsteins gegen Winnenden liegende kleine Roßberg, über welchen die Straße dahin führt, gehört zu den schönsten Partien des Landes, weil sie von 10 zu 10 Minuten eine neue und ganz veränderte Fernsicht gewährt. Südlich von Breuningsweiler gegen Buoch erhebt sich

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0127.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)