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auch der Schule daselbst zugetheilt. Eine Industrieschule ist nicht vorhanden.

Das Gemeindevermögen ist unbedeutend und die Gemeindeumlage um so mehr von Belang, als kein Stiftungsvermögen vorhanden.

Im Jahr 1428 verkaufte Hans Truchseß von Höfingen und seine Frau Mya Schenkin von Winnenden an Adelheid Gaisberger einen Hof in Ödernhardt. Einen bereits in 8 Theile getheilten Hof finden wir 1524 in gemeinschaftlichem Besitz des Klosters Lorch und des Gotteskasten Schorndorf. Der große Zehenten gehörte der Herrschaft und dem Kloster Adelberg, der kleine der Pfarrei Oppelsbom.



26. Gemeinde Öschelbronn
mit Theil von Stöckenhof, Gemeinde dritter Classe mit 348 ev. Einw.


a) Das Dorf Öschelbronn, früher und richtiger auch Eschelbronn, weil von Esche abgeleitet, grenzt mit seiner Markung östlich an das Oberamt Welzheim und nördlich an das Oberamt Backnang. Es liegt in nordöstlicher Richtung 4 gute Stunden von Waiblingen, auf einer Höhe in den „Berglen,“ und ist der entfernteste Ort von der Oberamtsstadt. Meistens Sandboden; das Clima etwas rauher als in Oppelsbom und Rettersburg. Gutes Quellwasser. Sandsteine. Es werden Fleinsteinplatten zu Garteneinfassungen gebrochen.

Die Gemeinde gehört zum Forstamt Reichenberg und zum Hofcameralamt Winnenden, das sämmtliche Zehenten, von diesen jedoch nur den Weinzehenten in Natur, erhebt, und außer diesen und Laudemien noch 12 fl. 5 kr. Geld und 31 Scheffel 2 Simri Haber jährlich bezieht. An weiteren grundherrlichen Rechten desselben hat die Gemeinde einen Capitalbetrag von 170 fl. 34 kr. abgelöst.

Der freundliche und ziemlich reinliche Ort hat nie Wassermangel und zählt 49 Haupt- und 34 Neben-Gebäude. Das Rathhaus ist zugleich Schulhaus und wurde 1840 von der Gemeinde neu erbaut. Straßen und Wege sind gut.

Die Markung begreift 461 Morgen, worunter 335/8 Morgen Weinberg. Auf eine Familie treffen durchschnittlich nur 61/2 Morgen Feldgüter. Die landwirthschaftlichen Verhältnisse sind bei Oppelsbom angegeben. Der Ort hat eine eigene Kelter. Die Wiesen können zum Theil gewässert werden und sind gut. Auch ist die Obstzucht bedeutend, und besonders gut gerathen die Zwetschgen. Der Obstmost ist lagerhaft. Die Weinberge liegen östlich

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0185.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)