Seite:OAWeinsberg 005.png

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unter ihr lagernden Keupermergel die unterste zusammenhängende Stufe der Höhenzüge, von der alsdann die ebenfalls aus Mergeln bestehenden Vorhügel und Ausläufer in die Niederungen hineintreten. Von den Hügelzügen der Werksteingruppe sind es hauptsächlich 2, welche in nordwestlicher Richtung durch den Bezirk führen und zwar:

a) der östlich von Eschenau beginnende zieht zwischen den Orten Sülzbach und Waldbach, Wimmenthal und Schwabbach durch, bis zur nördlichen Oberamtsgrenze, wo er sich gegen Nordwesten und endlich theilweise gegen Süden wendet und die Eberstadter Niederung umschließt. Dieser Hügelzug trennt das Sulmgebiet von dem Gebiet der Brettach und ein von ihm ausgehender, gegen Westen ziehender Bergrücken scheidet das Sulmthal von dem Eberstadter Thal.

b) Der andere Hügelzug führt von den Löwensteiner Bergen gegen den Heilbronner Wartberg in einer Länge von 3 Stunden durch den Bezirk, jedoch so, daß zum größeren Theil nur der nördliche Abhang desselben in den Bezirk eingreift, während der südliche in die angrenzenden Oberämter Besigheim und Heilbronn fällt. Dieser Hügelzug unterscheidet sich insoferne von dem vorhergehenden, als auf demselben noch vereinzelte, aus mittlerem Mergel und Stubensandstein bestehende wohlgerundete Hügel auftreten, die gleichsam die Vorposten der zusammenhängenden Gruppe des Stubensandsteins bilden.

Sämmtliche Höhen- und Hügelzüge des Bezirks sind von Thälern und Schluchten nach allen Richtungen durchfurcht und an den vielfältig unterbrochenen, durchaus steilen Abhängen haben sich zwischen den Schluchten wohlgerundete Vorsprünge gebildet, welche mit hufförmigem Fuß gegen die Thalebenen auslaufen und an denen sich nicht selten die verschiedenen Gebirgsschichten des Keupers als Terrassen markiren.

Die Thäler sind sehr enge, meist tief eingeschnitten und mit munteren, vielgekrümmten Gewässern durchzogen. In den Seitenschluchten der Thäler ist beinahe durchgängig ein wilder Waldcharakter ausgesprochen und die Bäche in denselben haben meist einen starken Fall und bilden zuweilen kleine Wasserfälle.

Den zweiten, von dem ersten auffallend verschiedenen Hauptcharakter in der Physiognomie des Bezirks bilden die von den Höhen- und Hügelzügen umschlossenen Niederungen; sie sind streng genommen Thalweitungen, in welche die Höhenzüge ihre Vorhügel und langgestreckte Flachrücken senden, zwischen denen sich anmuthige, nicht tiefe, von frischen Bächen bewässerte Thälchen gegen das Hauptthal hinziehen. Die beträchtlichste von diesen Niederungen ist das sog. Weinsberger Thal, worunter man im weiteren Sinn das Quellengebiet

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 005. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_005.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)