Seite:OAWeinsberg 021.png

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kleinen Weiher im Ort selbst, einen unbedeutenden See bei Wüstenroth, einen kleinen Weiher oberhalb Eisenlautern, einen Weiher in Breitenau, einen bei dem Weißenhof, den Schloßsee bei Weiler und einen ganz kleinen See bei Wimmenthal.

Im Allgemeinen sind die in dem Bezirk vorkommenden Teiche meist Weiher, die theils wegen der Mühlwerke, theils wie auf der niedern wasserreichen Hochebene, wegen Wassermangels auf den Fall der Feuersgefahr und zum Viehtränken künstlich angelegt wurden. Die Weiher bei Lehrensteinsfeld werden überdieß zu nicht unbedeutender Fischzucht benützt.


3. Naturschönheiten.

Obgleich der Bezirk im Allgemeinen keine groteske Felsenpartien, Höhlen, Grotten, großartige Berge etc. aufzuweisen hat, so entfaltet er doch mit seinen wilden Waldschluchten, seinen anziehenden Thälern, die von den engen stillabgeschiedenen Waldthälchen bis zu den vielbelebten offenen, fruchtbaren, mit Reben begrenzten Thälern im Bezirk vorkommen, eine seltene Mannigfaltigkeit und viele landschaftliche Reize. Von den häufig vorkommenden Waldschluchten, in denen rasche Bäche zwischen Felstrümmern hinrauschen, nennen wir die Olgaschlucht bei Mönchsberg, welche der damalige Revierförster Kommerell zum Andenken an die Vermählungsfeier des Kronprinzen mit der russischen Großfürstin Olga zugänglicher machen – und diese wildromantische Felsenschlucht auf eine sinnige Weise verschönern ließ. Von eigentlichen Waldthälchen bemerken wir: das Lauterthal, das untere Roththal und das obere Brettachthal. Einen milden, fruchtbaren Charakter haben das Weinsberger Thal, das untere Brettachthal und das Eberstadter Thal. Überdieß ist der Bezirk reich an Punkten, die theils freundliche, theils weitgedehnte Aussichten gestatten und zwar: auf dem Thürmchen des Stocksberger Jagdhauses (höchster Punkt des Bezirks) entfaltet sich dem Auge ein herrliches Panorama, das nicht allein in das Lauterthal, über den Mainhardter und Welzheimer Wald, an die Höhen in den Kocher und Jagstgegenden, an den Stromberg und über die Löwensteiner Berge hinweg an die Burg Weibertreue und an den Schemmelsberg sich erstreckt, sondern auch im fernen Hintergrunde noch die schwäbische Alp, die Hochebene der Filder, den Schönbuch, einen Theil des Schwarzwaldes und den Odenwald erblicken läßt.

Das Steinknickle erlaubt durch die Forchen, mit denen es theilweise bewachsen ist, einen Blick gegen Norden über die der Brettach zuziehenden waldigen Schluchten in das untere Brettachthal, sowie

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 021. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_021.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)