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....... VS VIC
TORINVS. ET. AD
NAMATIA. SPERA
TA. FILI. F. C.

d. i. (Adnamati)us Victorinus et Adnamatia Sperata filii fieri curaverunt.

Sonst entdeckte man in Mainhardt noch mehrere, aber schadhafte Altäre, einen mit der Inschrift I O M (Jovi optimo maximo), zwei Rümpfe von Statuen des Genius (beide jetzt in obigem Antiquarium).

Nur einige hundert Schritte westlich von dem Castrum bei Mainhardt liegt in einem Seitenthälchen der Brettach das abgegangene Mainhardter Bad, das nach der Sage schon von den Römern benützt wurde. Diese Sage bestätigt sich durch einen Stein, der zunächst des ehemaligen Bades gefunden und in eine Scheune daselbst eingemauert wurde. Er enthält in Flachrelief einen gut gearbeiteten römischen Wasserkrug und etwa die Hälfte eines Kreises. Auch soll daselbst das oben angeführte Bruchstück eines römischen Altars mit der Inschrift I. 0. M. aufgefunden worden sein. Auch bei Unterheimbach scheint eine römische Niederlassung gestanden zu haben, was sich aus einem römischen Bildwerk, welches an der Kirche zu Unterheimbach eingemauert ist, vermuthen läßt. Dasselbe ist 6′ lang und 3′ hoch und enthält 3 sitzende, gut gearbeitete Nymphen mit Schilfrohr in den Händen (Dryaden) als Flachbild, oberhalb ist eine Art Frontispice, in welchem zwei gegen einander gekehrte Seepferde angebracht sind. (Abbildungen obiger Gegenstände – mit Ausnahme der zweiten erst später gefundenen Grabschrift und der Genien – bei Hanselmann Beweis wie weit der Römer Macht .. eingedrungen. 1 Taf. 8 Fig. 1. 5. Taf. 9. Fig. 2. 3. Taf. 10.) Nach der Sage soll dieser Stein in einem nahe gelegenen Walde „Sallen“ gefunden worden sein. Nun geht ebenfalls die Sage, daß auf den Sallenäckern, die früher Wald waren, eine Stadt gestanden sei; man fand daselbst auffallend viele Ziegel und findet dergleichen immer noch, jedoch in solch kleinen Bruchstücken, daß aus ihnen nicht mehr erkannt werden kann, ob sie römischen oder deutschen Ursprungs sind. An der Kirche in Hölzern waren zwei Steine mit Bildwerken eingemauert, von denen einer bei dem Abbruch der Kirche zu Grunde gieng, der andere in eine nahe gelegene Mauer eingesetzt wurde; derselbe enthält vier Felder, auf denen römische Krieger abgebildet sind. Südlich vom Ort führte eine römische Straße vorüber und in der Nähe derselben soll man früher auf Gemäuer gestoßen sein;

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_129.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)