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von den Mall’schen Erben, als vorm. Champagnerfabrik, im J. 1855 erkauft, an der Stelle des, innerhalb des oberen Thores stehenden, an einen Kaufmann verkauften, früheren Oberamtsgerichts-Gebäudes. Es liegt imponirend am Scheidepunkt der Öhringer- und Löwensteiner Straße, hat einen kleinen geschlossenen Hof und ein niederes Hintergebäude. Hieher wird das Gefängniß zu stehen kommen.

Das Oberamts-Gebäude an der unteren, östlichen Ecke des Marktes und am Anfang der mittleren Straße; nach Abbrennung des Vogteigebäudes im Jahr 1730 von den Kilian’schen Erben und der Gräfin de la Contrey erkauft; wogegen das 1708 wieder aufgebaute später dem Keller überlassen wurde. (S. Cam.-Amt.)

Das Decanat-Haus an der oberen, östl. Ecke des Markts, oberhalb des Rathhauses und am Anfang der oberen Gasse gelegen, nach dem großen Brand im J. 1708 von einem Privatmann neuerbaut und im J. 1742 von den Hoffmann’schen Erben erkauft. Die untere Etage, hoch parterre, wurde früher von dem geistlichen Verwalter bewohnt und im obersten Stock, sowie unter Dach, waren bis zur Gefällablösung geräumige Fruchtkästen – welche Gelasse nun seither dem Decane überlassen sind – bis auf ein großes Parterrezimmer, das zu einer Cameralamts-Registratur eingerichtet ist. Der große Keller unter dem Haus ist zu 2/3 an eine Weinhandlungs-Gesellschaft vom Cameralamt verpachtet. In einem durch eine hohe Mauer geschlossenen Hofe steht ein Hintergebäude mit kleiner Scheuer und Stallung, hälftig dem Decan und hälftig dem Oberamtmann zugetheilt. Gegenüber, unterhalb des Cam.-Amts, ein kleines Gärtchen.

Das Diaconat-Haus, oberhalb des Markts, am Anfang der Kirchenstaffeln gelegen, hinten von der westl. Stadtmauer gedeckt; an der Stelle der 1707 und wieder 1744 abgebrannten Helferhäuser, welche am unteren Markt und in der mittleren Gasse standen, im J. 1817 von Bürg.-Mstr. Plank erkauft; auf einer hohen Mauer mit Vorgärtchen aufgeführt. Hinten, längs der Stadtmauer, ein Gärtchen.

Das Cameralamts-Gebäude, quer an der halben Höhe des Kirchberges und an einem Absatz der Kirchenstaffeln gelegen, mit eigener Anfahrt auf einer starken Streb- und Grundmauer. Die frühere Kellerei stand bei der oberen Thorkelter und brannte 1707 ab. Das dermalige Gebäude ist die 1708 wieder aufgebaute Vogtei, welche nach Ankauf des Kilian’schen Hauses dem Keller überlassen wurde.

Das herrschaftl. Bandhaus (nach der noch vorhandenen Jahrszahl) im J. 1527 nach der Zerstörung von 1525 wieder aufgebaut, mit einem großen Keller darunter, auf der Höhe der Kirche innerhalb der nördlichen Stadtmauer stehend. Bei dem großen Brand von

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_144.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)