Seite:OAWeinsberg 181.png

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da die dazwischen liegenden Schluchten umgangen werden müssen, auf schwer zu passirenden Feldwegen bis zur Poststraße bei Ammertsweiler, 15/8 Stunden (geom.) entfernt.

Schollenhof besteht aus nur drei mit Gärtchen und Feldern umgebenen Häusern. Der Grundbesitz ist ziemlich bedeutend; der Boden theilweise mager und unergiebig. Trinkwasser erhalten die Bewohner von einem Quellbrunnen, der nie versiegt.

Der Name ist aus dem frühern Amelhardsweiler zusammengezogen. Der Ort gehörte zur Herrschaft Gleichen; solche ging 1416 an die Grafen von Hohenlohe über und so kam auch Ammertsweiler in den Besitz der nachmaligen Fürsten von Hohenlohe, wie denn bis in die neueste Zeit der Fürst von Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein Grundherr des Ortes war, der im Jahr 1806 unter württembergische Hoheit kam.

Vor der hohenlohe’schen Zeit im J. 1254, besaß das Kloster Lichtenstern (jura et possessiones in Amelhartewiler (Besold Virg. 430), welche damals Pabst Alexander IV. demselben bestätigte.

Gefällberechtigt war bei Emanirung der Ablösungsgesetze vom J. 1848 und 1849 der Fürst von Hohenlohe-Bartenstein und von Hohenlohe-Öhringen, auch zum Theil die Pfarrei Maienfels und das Stift Öhringen.


Bitzfeld,


Gemeinde III. Kl. mit 370 Einw., wor. 3 nach Pfedelbach eingepfarrte Katholiken, mit Weislensburg, Dorf, 150 Einw., evang., zusammen 520 Einw. Evangelische Pfarrei.

Das ziemlich kleine Pfarrdorf liegt 33/8 Stunden (geom.) nordöstlich von der Oberamtsstadt, 720′ württ. über der Meeresfläche, am rechten Ufer der Brettach, welche hier ein ziemlich flaches Thälchen bildet, dem oft plötzlich anschwellenden Waldbache theilweise durch Ansteigen an eine kleine Anhöhe ausweichend. Die Land- und Poststraße von Heilbronn nach Öhringen überschreitet hier die Brettach und zieht, nachdem ein steiler Stich im Orte verlassen worden ist, nur noch durch einen kleineren Theil des Dorfes gegen die Höhe zwischen der Brettach und Ohrn, auf welcher die Oberamts- und Kreisgränze ist. Mehrere mittelgroße, seltener mit steinernem Unterstock versehene Wohnhäuser, geben dem Orte ein freundliches Ansehen.

Die sehr alte Kirche liegt hart am rechten Ufer der Brettach; ursprünglich bedeutend kleiner, wurde sie bald nach dem Anfang des 30jährigen Kriegs erweitert, 2 Jahre, nachdem der Geschützesdonner von der Schlacht bei Wimpfen her auch in dieser Gegend hörbar

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_181.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)