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Gemeinde Gellmersbach bis zum Jahr 1843 der Fall war, wo Gellmersbach sich trennte und einen eigenen ständigen Pfarrverweser erhielt. (S. die Ortsbeschreib. v. Gellmersbach und Hölzern.)

Zur Herrschaft Weinsberg gehörig, theilten Eberstadt und die Parcellen mit derselben die Schicksale in Beziehung auf die Oberherren; sie wurden namentlich im Jahr 1412 (Hugo Mediatisirung 417) und 1450 je hälftig an Kurpfalz verkauft und gelangten 1504 an Württemberg. Im Jahr 1525 fiel Eberstadt nicht, wie die übrigen Dörfer des Amts, den andringenden hellen Haufen der Bauern zu, weßhalb es auch nachher, bei der Zerstörung Weinsbergs, nicht wie die fünf umliegenden Dörfer, den Flammen geopfert wurde.

Den Pfarrsatz und den halben Zehnten zu Eberstadt besaß das Stift Oberstenfeld bereits im Jahr 1247, was damals Papst Innocenz IV. ihm bestätigte. Es incorporirte die Kirche im Jahr 1260 und verblieb im Besitz derselben, bis es 1803 selbst an Württemberg übergieng.

Gefällberechtigt waren hier zur Zeit der Ablösungsgesetze von 1848/49 das Cameralamt (von dem sog. Widdumgut) und die Freiherren von Berlichingen (allhier altwürttembergische Mannlehenträger) von einzelnen Hofbesitzern.


Eichelberg,


Gemeinde III. Cl. mit 1) Eichelberg, 426 Einwohner, 2) Friedrichshof, 7 Einwohner. Gesammt-Einwohner: 433. Filial 1) von Affaltrach, 2) von Weiler.

Auf einer Anhöhe, welche von einem westlich vorspringenden Ausläufer der Löwensteiner Berge, dem Eulenberg, sich zwischen den zwei leichten Thaleinschnitten des Schlierbachs und des Hundsbergsbaches (weiter unten bei Eschenau Wilhelmsbach benannt) gegen Norden nach Eschenau und Affaltrach hinabzieht, liegt das Dorf, im Osten und Süden von den Löwensteiner Bergen umschlossen, gegen Nord-West mit einem reizenden Überblick über das anmuthige Sulmthal fast bis zu dessen Ausmündung in’s Neckarthal. Auch die 23/4 Stunden entfernte Oberamtsstadt mit ihrer Weibertreue blickt zur Seite des Sulmthales gar freundlich aus Nord-Westen herauf. Die Entfernung vom Mutterort Affaltrach, mit welchem es durch ein Vicinalsträßchen über Weiler verbunden ist, beträgt 3/4 Stunden (geom.). Von Weiler aus ist eine kurze, aber ziemlich steile Höhe zu erklimmen. Der über 1/8 Std. sich ausstreckende, ziemlich

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_210.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)