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wovon 18 Morgen zu anderen Culturen verwendet sind, 168 Morgen zweimähdige und 178 Morgen einmähdige Wiesen, 476 Morgen Laub- und 318 Morgen gemischte Waldung, 1 Morgen Waiden, 6 Morgen Öde, 1 kleinen Steinbruch und 1 kleine Mergelgrube. Das Areal der Ortschaften beträgt 15 Morgen.

Davon gehören dem Staate: 1 Morgen Acker, 86 Morgen Laubwald; der Grundherrschaft: 12 Morgen Gärten, 10 Morgen Äcker, 25 Morgen Weinberge, wovon 2 Morgen zu einer Hopfenanlage verwendet, 6 Morgen zweimähdige und 22 Morgen einmähdige Wiesen, 527 Morgen Laubwald, etwas an Öde und Mergelgrube; der Gemeinde: 17 Morgen Äcker (verpachtet 11 Mrg., der Rest zur Schafwaide), 2 Morgen Wiesen, 12 Morgen Laub- und 104 Morgen gemischte Waldungen, 1 Morgen Waide, etwas Öde, etwas an Steinbruch und Mergelgrube; der Stiftung: etwas Gartenland (Pfarrgarten), über 2 Morgen Äcker, 1/2 Mrg. Weinberg, 21/2 Morgen Wiesen.

Das Ackerland macht über 1/3 der Markung aus. Die hiernach ausgedehnte Landwirthschaft wird, nach dem Beispiel der rationellen gutsherrschaftlichen Wirthschaft, mit Anwendung der neueren, verbesserten Ackergeräthschaften, des Brabanter Pflugs, der Walze u. s. w. fleißig betrieben. Zu Besserung des Bodens kommt außer dem gewöhnlichen Dünger und Pförch auch Gülle, Compost und Gyps in Anwendung. Von Getreidearten baut man vornehmlich Dinkel, Gerste, Haber, Weizen, Einkorn, wenig Roggen. In der fast ganz angeblümten Brache und auf den willkührlich gebauten Äckern kommen vor: Kartoffeln, Futterkräuter, vornehmlich dreiblättriger und ewiger Klee, Angersen, Rüben, etwas Reps, Ackerbohnen, Wicken, Hirsen, neuerdings auch Zuckerrüben (für Heilbronn oder mehr für den eigenen Bedarf), Kraut und Hanf mehr in Ländern und nur für den eigenen Bedarf.

Bei einer Aussaat von 6–8 Simri Dinkel, 3–4 Sri. Gerste, 3 Simri Roggen, 3 Simri Weizen und 5 Simri Haber wird der durchschnittliche Ertrag eines Morgens zu 9 Scheffeln Dinkel, 6–7 Scheffeln Gerste, 4 Scheffeln Roggen und 8–9 Scheffeln Haber angegeben. Die besten Felder liegen gegen Affaltrach. Der höchste Preis eines Morgens Acker beträgt 6–700 fl., der mittlere 400 fl., der niederste 250–300 fl. Das über den eigenen Bedarf gewonnene Getreide findet Absatz bei den Bäckern der Nachbarschaft, welche in dem Ort aufkaufen.

Zum Ackerbau werden mehr Ochsen, Stiere, auch Kühe (mit dem einfachen Joche) als Pferde, welche ohnehin seltener sind,

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_225.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)