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seine Wittwe dem Kloster verkauft hatte. Weitere Zehnterwerbungen machte das Kloster im Jahr 1425 und 1447.

Unter Kurpfalz waren unter den Weingärten Erblehen, welche genannter Herrschaft fünf Prozent des Ertrags gaben (Mone Zeitschrift 3, 261).

Die Schicksale der Herrschaft Weinsberg (s. VII, 1) theilend, kam Grantschen hälftig 1412 (Hugo Mediatisirung 417), vollends 1450 an Kurpfalz, 1504 an Württemberg. 1525 wurde es im Bauernkriege mit der Stadt Weinsberg verbrannt.


Hölzern,


Gemeinde III. Cl. mit 282 Einwohnern. Evangel. Filial von Eberstadt.

Hölzern liegt nahezu 11/2 Stunden (geom.) von Weinsberg und eine kleine halbe Stunde vom Mutterort Eberstadt entfernt, am östlichen Schlusse des Eberstadter Thales zu beiden Seiten der von Heilbronn–Weinsberg nach Öhringen führenden Land- und Poststraße, welche ganz nahe vor dem Ostende des Orts in der von Hölzern benannten, nicht steilen, aber ziemlich langen Steige auf den von Norden nach Süd-Osten streichenden, waldigten Höhenzug hinaufsteigt. An der Nordseite des Dorfes fließt ein hinter gedachter Steige entspringendes Quellbächlein, welches, mit einem von Norden herkommenden vereint und durch den Schmalbach bei Eberstadt verstärkt, als Eberbach das Thal hinab der Sulm zuzieht.

Unter mehreren größeren und ansehnlichen Gebäuden sieht man auch kleinere, nur einstockige, aber bis unter’s Dach massive und wohlerhaltene. Über einen Theil derselben auf der linken Seite ist die Landstraße erhöht, so daß sie tiefer jenseits des Straßengrabens liegen. Auf der andern Seite ist die im Allgemeinen gut erhaltene Straße gekandelt.

Zunächst über einem Bogen, welchen die Straße macht, stand das uralte massive Kirchlein, in welchem der Pfarrer von Eberstadt jährlich dreimal zu predigen hatte, an der Kirchweihe und um Pfingsten. Es wurde aber im Jahr 1842, als die Gemeinde eine eigene Schule zu errichten hatte, abgebrochen und ein kleines Schulhaus auf seiner Area erbaut, so jedoch, daß der nur zweistockige, mehr breite, niedrige, viereckige steinerne Thurm stehen blieb, welcher nun in seinem unteren Stock, wo der mit einem in eine Rosette mit steinernem Agnus Dei zusammenlaufenden Kreuzgewölbe bedeckte Chor der Kapelle war, ein Holzmagazin bildet, während im oberen die

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_252.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)