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Nutznießung von der Gemeindewiese und 1/2 Morgen Acker übertragen ist. Viehmastung wird nicht getrieben, wohl aber Viehhandel auf benachbarten Märkten. Butterhandel findet nach den Nachbarstädten Statt.

Schäferei s. oben. Im Jahr 1859 fand man nur 2 Landschafe im Privatbesitze.

Bedeutender ist die Schweinszucht. Man zählte bei der letzten Aufnahme 2 Mutterschweine, 20 Mastschweine, 50 Läufer und Milchschweine, im Ganzen 72 Stücke. Was nicht selbst gezogen wird, kauft man auf dem Heilbronner Markt, zuweilen auch von den auf der Landstraße periodisch durchpassirenden Trieben nach. Die über den häuslichen Bedarf gemästeten Schweine finden guten Absatz an die Metzger der Nachbarstädte.

Ziegen, welche gewöhnlich nur von Ärmeren gehalten werden, waren bei der jüngsten Zählung nur 5 im ganzen Orte.

Auch die Bienenzucht ist minder bedeutend. Es wurden bei der jüngsten Aufnahme nur 21 Stöcke gezählt. Die Behandlung ist noch die altherkömmliche und die rationellere Zucht hat sich noch keine Bahn gebrochen.

Geflügel wird mehr für den eigenen häuslichen Bedarf gehalten. Doch kommen auch Eier auf den Wochenmarkt von Heilbronn zum Verkauf.

Eine eigene Stiftung hat die Gemeinde. Mit Eberstadt steht Hölzern im kirchlichen Verband als Filial, und früher, vor Errichtung einer eigene Schule, giengen auch ihre Kinder zur Schule dahin.

Gefällberechtigt waren hier zur Zeit der Ablösungsgesetze von 1848/49: a) die Finanzverwaltung, b) Freiherr von Berlichingen.

Hölzern gehörte zur Herrschaft Weinsberg und theilte mit Grantschen (s. o.) und mehreren andern Orten dieser Herrschaft die Schicksale in Beziehung auf den Wechsel der Oberherren. Eine besondere Erwähnung bei Hölzern verdient, daß es zeitweise, namentlich 1323, von dem Hochstift Würzburg zu Lehen gieng; im genannten Jahre wurde Konrad von Weinsberg vom dortigen Bischof Wolfram damit belehnt (Ludewig Reliquiae 12, 569).

Auf Hölzern wird bezogen die villula Holsshofen apud Winsperg sita, welche im 12. Jahrhundert durch Cuniza von Wirspach, Mutter Graf Adelberts (von der Calwer Grafenfamilie) an das Kl. Hirschau vergabt wurde. Cod. Hirsaug. 56 b.

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_256.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)