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und Hirrweiler, oppidum Hurnweiler (Act. Theod. Pal. 1, 353). Am 22. Februar 1386 versetzte Graf Albrecht von Löwenstein an Pfalzgraf Ruprecht um 10 fl. seinen „Wyler Hurweln u. daz Wyler zue Rysach by Lewenstein mit Vogtei und Gerichte.“ Cod. Stuttg. hist. fol. Nr. 395 Bl. 54.

5) Stocksberg, (übrigens nur das Jägerhaus; der Weiler gleichen Namens gehört in’s Oberamt Marbach und ist bis jetzt nach Beilstein eingepfarrt), der höchste Punkt des Mainhardter Waldes. Der Dachtrauf des Thürmchens liegt 1933′ (württ.), die Erdfläche 1889′ über der Meeresfläche, also 742′, beziehungsweise 698′ höher als die Erdfläche an der Kirche von Löwenstein, und 1225′, beziehungsweise 1181′ höher, als die Mitte der Oberamtsstadt. Das Jagdhaus ist fürstliches Eigenthum und der hier wohnende Förster fürstlicher Beamter. Ein Thürmchen auf dem Jägerhaus bietet eine großartige Aussicht hauptsächlich gegen Süden und Südosten bis auf die Alb, die Filder und Schwarzwaldhöhen. Hervorragende Punkte, wie die Solitude, die kronprinzliche Villa etc. sind mit bloßem Auge erkennbar.

6) a. Lichtenstern, Kloster, liegt eine starke halbe Stunde nordöstlich von Löwenstein, durch den Wolfertsberg, Wald und Schluchten davon geschieden, auf einer Anhöhe, welche zwischen zwei Thalschluchten gegen das Sulmthal vorspringt; aber beinahe als fürchtete es, den Schutz der rückwärts und seitwärts liegenden Waldberge nicht zu weit hinter sich zu lassen, lehnt es sich an diese an. Aus beiden Thalschluchten und einer dritten, aus dem östlichen Walde herziehenden, strömen frische Quellen dem Thale zu, bilden unterhalb dem Kloster einen kleinen See und treiben dort

b. Klostermühle mit zwei Mahlgängen und 1 Gerbgang.

Die bei Hirrweiler genannte Klostersteige senkt sich im Bogen um die Anhöhe des Klosters thalabwärts, wendet sich oberhalb der Klostermühle an dem klaren Bächlein hin und zieht an dem

c. Weingarthaus vorüber dem Weiler Reisach und seinen Weinbergen zu.

Das Kloster und sein Garten sind noch jetzt ringsum mit einer wohlerhaltenen Mauer umgeben. Schon waren die, nach Aufhebung des Klosteroberamts und der Pfarrei halbverfallenen Klostergebäude im Jahr 1834 auf den Abbruch verkauft, als der in sein Vaterland zurückkehrende preußische Oberschulrath Zeller den Gedanken faßte, sie anzukaufen, sie wieder herstellen und zu einer Rettungs-Anstalt für verwahrloste Kinder einrichten zu lassen. Im Januar 1836 wurde die Anstalt vorerst in dem Meiereigebäude, dem jetzigen Anstaltswirthshaus, mit nur 12 Kindern eröffnet. Im

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_271.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)