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Ganzen 122 Stücke. Was nicht in’s Haus geschlachtet wird, findet bei den Metzgern der Umgegend Absatz.

Ziegen kommen in dieser Berggegend und bei der großen Zahl von Besitzlosen häufig vor. Es waren bei der letzten Aufnahme 53 Stücke vorhanden, so daß ungefähr je auf 27 Köpfe Eine käme.

Auch die Bienenzucht wird nicht unfleißig, aber nach alter Weise, betrieben. Es waren bei der neuesten Zählung 73 Stöcke vorhanden.

Geflügel wird ziemlich viel gehalten, und besonders Gänse kommen in den Handel.

Die Brettach beherbergt Forellen und Krebse. Das Fischrecht steht der Herrschaft von Weiler und von Gemmingen zu, welche es an Fischer verpachten.

Von Gewerben sind außer den für örtliche Bedürfnisse arbeitenden Handwerkern vorhanden: eine Schildwirthschaft in Maienfels, eine in Oberhambach, zwei in Brettach und eine im Kreuzle.

Steinbrüche von Bausteinen und Straßensteinen sind besonders im Brettachthale vorhanden.

Der Verkehr mit der Nachbarschaft ist einzig durch die die Gemeindemarkung durchziehende neuangelegte Vicinalstraße von Unterheimbach über Oberheimbach nach dem Kreuzle und Neuhütten auf die Land- und Poststraße Löwenstein-Mainhardt vermittelt. Diese Vicinalstraße muß aber von den meisten Parzellen aus, welche zur Seite liegen, auf schlechten, felsigten Nebenwegen gewonnen werden. Von Adolzfurth aus führt ein Vicinalsträßchen über Geddelsbach nach Brettach bis zur Laukenmühle – wo sie vor der Hand endet.

2) Berg, Weiler mit 57 Einwohnern, liegt eine starke Viertelstunde nordwestlich vom Kirchenort Maienfels, etwas tiefer als dieses, an dem Bergabhange, der sich gegen Oberheimbach hinabsenkt. Meist niedrige, einstockige Häuser, mit ergiebigen Gärtchen umgeben – von wo aus man einen Ausblick in das Thal von Unterheimbach und in das Brettachgebiet hat. Trinkwasser erhält der Weiler von einer Quelle, welche unterhalb dem Orte hervorkommt und zu einem Brunnen gefaßt werden soll.

3) Blindenmannshäusle, mit 11 Einwohnern, eine kleine halbe Stunde südwestlich von Maienfels, durch eine in’s Brettachthal ausmündende Thalschlucht davon geschieden, auf der jenseitigen Höhe von Walklensweiler (s. unten). Durch seinen Namen charakterisirt, einsam am Waldessaume gelegen. Wenig Grundbesitz. – Holzmacher. Trinkwasser aus einem Ziehbrunnen. Zum Viehtränken dient ein benachbarter kleiner Weiher.

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 287. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_287.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)