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8) Oberheimbach (vulgo Oberhambach), Weiler mit 308 Einw., früher, bis zum J. 1856 mit den Parzellen Berg, Happbühl, Kreuzle und Busch eigene Schultheißerei; 3/8 Stunden (geom.) nordwestlich von Maienfels, an der nördlichen Absenkung des Maienfelser Berges gegen das Unterheimbacher Thal und an der dahin führenden Vicinalstraße gelegen. Der Weiler ist etwas regelmäßiger gebaut und hat zum Theil nicht unansehnliche Häuser, auch ein Schildwirthshaus. Die vormalige Gemeindemarkung umfaßte 1009 Morgen mit 28 Morgen Gärten und Ländern, 400 Morgen Äckern, 297 Morgen Wiesen, 236 Morgen Wald, 3 Morgen Weide, 5 Morgen Öde, wovon 15 Mrg. Laubwald und 3 Mrg. Wiesen den Gemeinderechtsbesitzern, welche dafür Brunnen, Farren etc. zu unterhalten haben, wogegen 63 Morgen Wald, 34 Morgen Acker und 10 Morgen Wiesen der Grundherrschaft gehören. Die Felder sind ergiebiger, als die höher gelegenen. Der Obstbau ist hier in geschützteren Lagen nicht ganz unbedeutend, weniger an edleren, als an Mostsorten. Die Viehzucht ist unbeträchtlich. Neben dem Feldbau nähren sich Viele mit Holzfuhren und Holzhandel nach Heilbronn. Mit Trinkwasser ist der Ort bei seiner etwas tieferen Lage wohl versehen. Er hat einen großen laufenden Brunnen.

9) Der Ochsenhof mit 13 Einwohnern und

10) der Schweizerhof, ein Weiler mit 50 Einwohnern, liegen 1/4 Stunde (geom.) westlich von Maienfels auf dem gegen das Kreuzle ansteigenden Bergrücken, ca. 400′ von einander entfernt. Die nicht unansehnlichen Gebäude sind mit steinigten Vorhöfen, Dunglegen, mageren Grasgärtchen und Gütern umgeben, welche letztere ziemlich gut bewirthschaftet werden. Auf bedeutendere frühere Viehzucht weist schon der Name der beiden Höfe hin. Beide sind jetzt von Händlern bewohnt. Mit Trinkwasser werden Beide durch je einen Ziehbrunnen versehen.

11) Walklensweiler, ein Weiler (eigentlich zwei getheilte Höfe, Ober- und Unterwalklensweiler, ca. 500 Schritte von einander entfernt) mit 84 Einwohnern, liegt fast 3/8 Stunden südlich von Maienfels auf einem durch eine tiefe, in’s Brettachthal ausmündende Thalschlucht davon geschiedenen, ziemlich höheren Bergausläufer, welcher, wie der Maienfelser, gegen das Brettachthal vorspringt. Die meist nicht unansehnlichen Häuser sind von ziemlich mageren Gärtchen und Feldern umgeben. Trinkwasser erhält der Ort von der Höhe von Neuhütten her in zwei Ziehbrunnen, welche jeder Hof für sich hat.

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_290.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)