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Die Bewohner nähren sich theils von Feldbau, theils von Holzfuhren und Holzhandel (Bau- und Brennholz).

Zehnten zu „Walkesweiler“ verkaufte 1490 der Pfarrherr zu Heimbach an die Ganerben von Maienfels (Mone Zeitschr. 11, 345).

Die Herrschaft Maienfels stund unter der Oberherrlichkeit der Herren von Weinsberg. Lehensträger waren die Herren von Maienfels. Die Familie von Maienfels kommt durch’s ganze 14. Jahrhundert vor. Engelhard von Maienfels verkaufte im Jahr 1313 Güter in Ellhofen (Wibel 1, 55), und es ist überhaupt Engelhard der üblichste Name dieses Geschlechts. Eine Deutschordens-Urkunde von 1328 nennt Götzen einen Ritter und Engelhard Gebrüder von Maienfels. Im Jahr 1341 erscheint Engelhard von Neideck von Maienfels genannt (Wibel 3, 60). Noch vor Ende des 14. Jahrhunderts verschwindet die Familie von Maienfels und die Burg wurde Ganerbenhaus. Im Jahr 1427 richtete Endris von Weiler, als Lehensträger des Reichserbkämmerers Konrads von Weinsberg, während dessen Späne mit der Reichsstadt Weinsberg, neben Bernhold von Urbach, Erpf von Venningen, Schweickhard von Sickingen und Heinrich von Remchingen einen Burgfriedensbrief von Maienfels auf; woher wohl die Umgegend noch jetzt den Namen „der Burgfriede“ trägt. 1433, am Mittwoch vor dem heil. Christtag, stiftete eben dieser Endris von Weiler, neben Conz von Rosenberg und den vorgenannten von Sickingen, von Urbach und von Venningen eine Pfründe und Kaplanei zu Maienfels.

Eine Tochter dieses Endris von Weiler, Elß (Elisabeth) von Weiler, verzichtet im Jahr 1424, nachdem sie an Hanßen von Wunnenstein verheirathet worden, auf den Fall, daß sie ihn überlebte, auf sein Theil zu Maienfels, auf Hagenau, Ober- und Unterheimbach, auf das Zwölftel an den Zehnten zu Schwabbach. Diesen Verzicht hat mitbesiegelt Bernhold von Urbach, sen. und Georg von Adelsheim (v. Weiler’sches Familienarchiv).

Im Juli 1441, als die von Hall aus dem Schloß Maienfels beschädigt worden, zogen sie mit Hülfe der von Ulm, Gmünd, Rotenburg und Eßlingen vor das Schloß, lagen davor bis zum 5. September, untergruben die Mauer, stießens zu Boden, damit sie auch das Schloß eroberten und verbrannten. Die darin befindlichen Adeligen, von Weiler, von Gültlingen, von Freiberg, von Urbach, von Sickingen mit über 110 Personen waren in der St. Ägidii-Nacht durch einen verborgenen Gang heimlich entflohen. Darauf jedoch gaben die Reichsstädte den Ganerben Maienfels wieder zurück, übrigens unter der Bedingung, daß von nun an den Städtern kein

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_291.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)