Seite:OAWeinsberg 327.png

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gesetzt wurde. Der Ertrag eines Morgens wird in günstigen Jahren zu 3–4 Eimer geschätzt. Der Eimer kostete im Jahr 1846 40 fl., 1847 18 fl., 1850 8 fl., 1852 18 fl., 1857 40 fl. Der geringe Absatz geht hauptsächlich in’s Hohenloh’sche. Die Preise eines Morgens Weinberg bewegen sich zwischen 300 und 400 fl.

Die Obstzucht ist sehr unbedeutend. Man zählte im Jahr 1854 auf der ganzen Markung nur 200 Kern- und 225 Steinobstbäume mit einem Ertrag von 300 und 100 Sri. Man hält den Boden, als etwas sumpfig, dazu für ungeeignet. Außer den gewöhnlichen Mostsorten kommen wenig edlere vor. Häufiger sind die keiner Pflege bedürftigen Zwetschgen, die zum Brennen und Dörren verwendet werden.

Die der Gemeinde gehörigen 6 Morgen Laubwald gewähren keinen nennbaren Ertrag.

Auf den der Gemeinde gehörigen 10 Morgen Weide, sowie auf der Stoppelweide laufen 294 Stück Bastard- worunter 90 Mutterschaafe, hälftig den Ortsbürgern und hälftig einem Pachtschäfer gehörig. Dieser Pacht erträgt der Gemeinde jährlich gegen 60 fl. und die Pförchnutzung 250–300 fl.

Der kleine von der Gemeinde verkaufte, Privaten jetzt gehörige, Steinbruch liefert Bausandsteine. Straßensteine werden in Bitzfeld geholt.

Pferdezucht wird eigentlich nicht getrieben. Es waren bei der neuesten Aufnahme im Ganzen 17 Pferde, worunter 4 Hengste unter 3 Jahren vorhanden.

Die Rindviehzucht gehört zu den bedeutenderen dieser Region. Man zählte bei der jüngsten Aufnahme 334 Stücke, worunter 2 Farren, 46 Ochsen und Stiere, 133 Kühe, 140 Stück Schmalvieh, 13 Kälber. Vorherrschend ist der starke sog. Neckarschlag. 2 Farren vom Landschlage werden von einem Ortsbürger gehalten, der dafür an Geld aus der Gemeindekasse Nichts, aber die Nutznießung von 5 Morgen Äcker und 4 Morgen Wiesen hat. Viehmastung kommt selten vor. Viehhandel wird stark auf dem Heilbronner und den Viehmärkten der Nachbarschaft getrieben.

Auch die Schweinszucht gehört zu den bedeutenderen dieser Region. Bei der neuesten Aufnahme waren vorhanden: 1 Eber, 3 Mutterschweine, 68 Mastschweine, 36 Läufer und Milchschweine, zusammen 108 Stück. Es werden aber noch mehr Ferkel ein- als ausgeführt. Was von gemästeten Thieren nicht im Haus geschlachtet wird, findet guten Absatz bei den Metzgern der Nachbarschaft.

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_327.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)