Seite:OAWeinsberg 359.png

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nicht entfernten Walde, von Baumgärten und Feldgütern umgeben, durch eine steile Fahrsteige mit dem Mutterorte verbunden. Ziemlich wenig Grundbesitz. Weniger ergiebiges, steinigtes Feld. Trinkwasser erhalten die Bewohner von einem ungefaßten Feldbronnen im benachbarten Walde.

Schon der Name dieser Gehöfte weist wohl auf die Verbindung mit der folgenden Burg hin.

Nördlich von dem Weiler auf der Spitze des Heim- (Ham-) Berges stand die Burg Hellmat, welche zwar längst zerstört ist, deren Grundfesten aber in Mauer- und Thurmresten und in einem von Gebüsche bewachsenen Wall und Graben noch heute sichtbar sind, Noch jetzt heißt ein Stück Landes gegen die verfallene Burg zu die Hellmat. Von diesem Punkte aus hat man eine weite Fernsicht gegen Norden über das Brettachgebiet hinweg.

Die beiden Orte Heimbach fielen nach Erlöschung des ersten Geschlechtes der Grafen von Löwenstein zur Herrschaft Maienfels, in deren Besitz Endris von Weiler als Lehensträger des Reichserbkämmerers Konrads von Weinsberg kam, wie denn auch dessen Tochter, Elß von Weiler, 1424, nachdem sie an Hanß von Wunnenstein verheirathet worden, für den Fall, daß sie ihn überlebte, auf seinen Theil zu Maienfels, Ober- und Unterheimbach verzichtete. Ober-Heimbach theilte von da an das Geschick der an die Herren von Weiler und von Gemmingen übergehenden Herrschaft Maienfels. Unter-Heimbach aber gelangte durch Vergleich mit denen von Gemmingen zu 7/9 an die Grafen von Hohenlohe, an welche Anna von Nothhaft, Äbtissin von Lichtenstern, welchem Kloster schon 1367 der Pfarrsatz zu Unter-Heimbach zustand, verschiedene Weiler dieser Gegend verkaufte. Den Kirchensatz behielt Lichtenstern bis zur Aufhebung des Klosters.[1] Die Collatur kam an die Landesherrschaft Württemberg und blieb dabei bis 1563, wo Herzog Christoph dieselbe nebst anderen Gütern des Klosters gegen andere Auswechslungen dem Hause Hohenlohe abtrat, welchem sie auch heut zu Tage zusteht. Bei den Grundtheilungen der Hohenloh’schen Lande fiel Unter-Heimbach im Jahr 1553 in den Waldenburgischen Theil, im Jahr 1615 (mit Mainhardt s. dort) in den Waldenburg-Pfedelbachschen und 1728 in den Waldenburg-Schillingsfürstischen, bei welchem es noch jetzt ist. Die von Altersher hier gewesenen und stets


  1. Vom März 1300 ist ein Ablaßbrief der päbstlichen Curie für filialis ecclesia (des Klosters Lichtenstern) sanctorum Georgii et Nicolai de Hainbach.
Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 359. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_359.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)