Seite:OAWeinsberg 368.png

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gehörige Schlößchen Wildeck mit 7 Einw. Letzteres blickt von der Spitze eines Ausläufers der Löwensteiner Berge wildromantisch in das Thal herab und war vor Alters von den Grafen von Löwenstein den Rittern von Hohenrieth (Heinrieth) zu Lehen gegeben, welche im Jahr 1336, nach Beendigung einer Fehde mit Württemberg, versprachen, nie mehr mit ihrer Burg Wildeck Württemberg feindlich entgegenzutreten und dem Grafen Ulrich von Württemberg das Öffnungsrecht gestatteten.

b) Ober-Heinrieth, Weiler mit eigener Markung und 308 Einw., liegt nicht ganz 3/8 Stunden vom Mutterorte entfernt, um so viel weiter oben im Thälchen der Schotzach, welche 1/2 Stunde östlich davon in den Löwensteiner Bergen entspringt. Der Weiler ist mit dem Mutterorte theils durch die neuangelegte, von Steinsfeld her ziehende Vicinalstraße, theils von früher her durch einen steingeplatteten, am Bach herab führenden Schul- und Kirchenweg verbunden. In Westen, Norden und Osten von ganz nahe herantretenden waldigten Bergen umschlossen und nur gegen Süden offen hat der Ort noch eine geschütztere Lage als der Mutterort. Über seine eigene Markung und deren Bestandtheile s. oben. Boden-, Gewerbs- und Vermögensverhältnisse sind fast die gleichen, wie im Mutterorte, ebenso ist kein bemerkbarer Unterschied im Betriebe der Landwirthschaft, des Weinbaues und der Viehzucht. Auch das Aussehen der längs der gedachten Vicinalstraße zu beiden Seiten liegenden Gebäude ist so ziemlich das nämliche. Gutes Trinkwasser erhält der Weiler von einem öffentlichen laufenden und einem Pumpbrunnen, sowie von einem Privatschöpfbrunnen.

c) Vorhof, Weiler von 153 Einw., liegt 5/8 Stunden (geom.) östlich vom Mutterorte, über dem von Osten gegen Westen (von Unter-Heinrieth) ziehenden Buchbachthälchen, auf einem westlichen Vorsprunge der Löwensteiner Berge, aber von dem 1/2 Stunde entfernten Städtchen Löwenstein durch die Thalschlucht des Theusser Bades geschieden. Fast rings von Wald umgeben erscheint die Gegend sehr öde und einförmig. Auch der kleine, unregelmäßig gebaute Weiler mit seinen meistens niedrigen, einstockigen, unansehnlichen Häusern und der unebenen, felsigen Ortsstraße macht keinen freundlichen Eindruck. Die Armuth vieler Bewohner ist den geringen Wohnungen schon von außen aufgedrückt, und das Innere derselben entspricht dem Äußeren. Die paar Morgen Weinberge, welche zur Markung gehören, liegen am südlichen Abhange des Buchbachthälchens. An der östlichen Seite des Weilers trifft man noch eine mit einem

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 368. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_368.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)