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Ein Morgen Thongrube ist Gemeinde-Eigenthum, erträgt aber nichts.

Pferdezucht wird nur wenig getrieben. Es waren bei der neuesten Aufnahme unter im Ganzen 18 Pferden 2 Füllen und 3 Stuten vorhanden.

Verhältnißmäßig nicht so bedeutend, wie im benachbarten Scheppach, ist die Rindviehzucht. Doch zählte man bei der jüngsten Aufnahme unter 304 Stücken 2 Farren, 29 Ochsen und Stiere, 140 Kühe, 124 Stück Schmalvieh, 9 Kälber. Vorherrschend ist der sog. Neckarschlag, der durch 2 Landfarren gezüchtet wird. Für Haltung dieser 2 Farren bezahlt die Gemeinde, nachdem der Hofbesitzer das onus abgelöst hat, einem Ortsbürger 180 fl. an Geld. Viehmastung wird ziemlich getrieben von den größeren Gutsbesitzern. Mit Kühen und Schmalvieh wird auf den Viehmärkten von Heilbronn und anderen benachbarten Orten lebhafter Handel getrieben.

Schafzucht (s. oben Weiden).

Die Schweinszucht ist von bedeutendem Belang. Man fand hier bei der neuesten Aufnahme 95 Stücke, worunter 5 Mutterschweine, 55 Mastschweine, 35 Läufer und Milchschweine. Ferkel werden übrigens mehr ein- als ausgeführt. Was von gemästeten Thieren nicht in’s Haus geschlachtet wird, findet guten Absatz an die Metzger der Umgegend.

Ziegen kommen hier, wo mehrere ärmere Familien solche halten, häufiger vor, als in den übrigen Orten dieser Gegend. Man zählte deren bei der letzten Aufnahme 19.

Sehr unbedeutend ist die noch nach altherkömmlicher Weise getriebene Bienenzucht. Nur 21 Stöcke wurden bei der jüngsten Aufnahme im ganzen Orte gefunden.

Von Geflügel werden hauptsächlich Gänse und Hühner gehalten, theils für das eigene Bedürfniß, theils für den Handel. Handel mit Butter und Schmalz und Eierhandel wird in die Nachbarstädte viel getrieben.

An Gemeindeschaden werden jährlich umgelegt ca. 2–300 fl.

An der ziemlich vermöglichen Stiftung (pium Corpus) haben auch die Filiale Theil.

An Armenstiftungen sind Liegenschaften mit einem Ertrag von ca. 60–70 fl. vorhanden (Pfarrer Herrmann’sche Stiftung).

Der Ortsschulfond hat ein Vermögen von 400–500 fl.

Zur Kirchengemeinde, von welcher im Jahre 1481 die Filiale Schwabbach und Siebeneich abgetrennt wurden, gehören von alten Zeiten her die bürgerlichen Gemeinden Dimbach, Rappach und

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 377. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_377.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)