Seite:OAWeinsberg 388.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

In demselben Jahrhundert besaß die Familie das feste Haus in Laufen nebst dortigem Zehnten. Dietrich erwarb 1478 das Schloß Ebersberg (bei Backnang, später an Kloster Schönthal verkauft) und wurde, am 16. Juni 1483, damals württembergischer Landhofmeister, von dem Grafen Eberhard von Württemberg im Bart mit dem Schlosse Lichtenberg als böhmischem Afterlehen belehnt, den 3. Dezbr. 1504 von Herzog Ulrich mit 1/3 Maienfels, Eichelberg etc. (Sattler Herz. 1 Beil. Nr. 40). Sein gleichnamiger Sohn wurde 1525 dem Obervogt von Weinsberg, Grafen von Helfenstein, zur Befehligung der kleinen Reiterbesatzung von Weinsberg beigegeben und nach Erstürmung der Stadt durch den hellen Haufen des Bauernheeres auf dem Kranz des Kirchthurms von unten aus erschossen und von den hinaufdringenden Bauern noch röchelnd auf den Kirchplatz herabgeworfen. Ein Bruder des Letzteren, Burkhard, welcher dem Herzog Ulrich in die Verbannung folgte und sich ebenso durch Tapferkeit und durch Treue auszeichnete, wurde 1535 kurpfälzischer Burggraf in Alzei und 1546 kurpfälzischer Oberhofmeister. Er meldet selbst in einer Eingabe von 1544 dem Kurfürsten: daß er mit Herzog Ulrich von Württemberg 14 Jahre lang in der Verbannung gelebt habe.

Wolf (einer der Söhne des 1525 gemordeten Dietrichs), geboren 1508, wurde Stammhalter, nahm die augsburgische Confession schon im Jahre 1530 an und führte sie in demselben Jahre auch schon in Weiler ein. Im Jahre 1537 war er mit Herzog Christoph in Frankreich, starb 1583 und wurde beigesetzt in der v. Weiler’schen Kapelle in der Stiftskirche zu Oberstenfeld.

Von Wolf’s Söhnen war der ältere, Burkard von Weiler, Schloßhauptmann in Stuttgart im J. 1575 u. flgde. Der Jüngere, Dieterich von Weiler, geb. 1542, † 1602, beigesetzt in der Kirchhof-Kapelle Weiler, herzoglich württembergischer Frauenzimmerhofmeister, hatte als der noch einzig überlebende Freiherr von Weiler sämmtliche von Weiler’sche Besitzungen auf sich vereinigt. Er renovirte das Schloß Weiler von Grund aus, verbesserte viel im Schloß Lichtenberg, baute neue Häuser, Keltern und Keller etc.

Seine hinterlassenen drei Söhne Ludwig, Konrad und Burkhard von Weiler theilten das Erbe nach den Rittergütern und gründeten auf diese Weise drei von Weiler’sche Linien: Lichtenberg, Weiler und Maienfels.

Der Letztere, Burkhard von Weiler, auf Maienfels, geboren 1574, und begraben zu Maienfels 1643, war herzoglich

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 388. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_388.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)