Seite:OAWeinsberg 413.png

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Land- und Poststraße und unweit derselben, fast zusammenhängend mit dem zu Neuhütten gehörenden Weiler Bärenbronn, über einem der mehrfachen, dichtbewaldeten Thaleinschnitte, welche den aus mehreren Quellen und Waldklingen zusammenfließenden Bernbach in der Richtung von Süden nach Norden dem Hambach bei Unterheimbach zuführen. Über diese waldigten, durchschnittenen nördlichen Abhänge des Gebirges hinweg öffnet sich ein Ausblick in das Brettachgebiet, und über dieses hinweg auf die Höhen zwischen Kocher und Jagst bis an den Odenwald. Gutes Trinkwasser liefert dem Weiler ein Pumpbrunnen. Tiefer Sand bedeckt die Nebenwege und der Grund der Äcker und Wiesen ist Sandboden. Grundherr ist der Fürst von Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein.

4) Neuhütte im Joachimsthal, mit nur 6 Einwohnern, liegt 7/8 Stunden (geom.) westlich vom Mutterort, im oberen engen Thale der Lauter, unweit der Straße, die von Löwenstein durch das Lauterthal nach Spiegelberg und Backnang führt, am westlichen Fuße des Lustheimer Waldes. Ein in großer Abgeschiedenheit stehendes, vom nahen Walde fast rund umschlossenes Haus, umgeben von guten Äckern, Gärten und Wiesen, von deren Ertrag die Bewohner leben. Der Name Joachimsthal kommt wohl von einem früheren Bewohner oder Glasfabrikanten her, und die vielen Hütten dieser Waldgegend, wie zwei Neuhütten, Alt- und Neufürstenhütten, gehörten einer in alten Zeiten hier weit verbreiteten Glasfabrik an, woher das benachbarte Neulautern in früheren Zeiten Glas-Lautern hieß. Ohne Zweifel wurde die Glashütte von Zeit zu Zeit verlegt, wenn der Holzvorrath der Umgegend verbraucht war. So findet sich schon im Jahr 1431 eine Glashütte an dem Wege von Hall nach Heilbronn, welche der Kirche zu Affaltrach gehörte, wie der Wald im Besitze des Johanniterordens war. So war noch im Jahr 1804 eine solche in der Linmandsklinge bei Grab (jetzt Murrhardter, früher Böhringsweiler Amts), mit Gütern, einem kleinen See und einem Taglöhnerhäuschen, welche seit Langem der Familie Wenzel gehörten. – In kirchlicher Beziehung gehört Neuhütte zur evangelischen Pfarrei Löwenstein.

5) Der Spatzenhof liegt 3/8 Stunden (geom.) und der Löwensteiner Stollenhof (Neustollenhof) 1/2 Stunde (geom.) nordwestlich vom Mutterort, ersterer auf einer kleinen Anhöhe unweit der Vicinalstraße, welche von Wüstenroth auf die Poststraße führt, in Süden und Osten vom nahen Walde umgeben, und letzterer zu beiden Seiten der Poststraße, die hier auf dem Gebirgsgrathe von

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 413. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_413.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)