Seite:OAWeinsberg 414.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Löwenstein nach Mainhardt zieht. Sie bilden zusammen einen Weiler von 108 Einwohnern. Grundherr ist der Fürst von Löwenstein. Der Spatzenhof hat gutes Trinkwasser in etlichen Pumpbrunnen und gute Felder, Obstgärten und Wiesen um sich herum. Obstbäume giebt es viele. – Der Neustollenhof hat nicht unansehnliche, der Straße entlang zerstreute Gebäude und oft einen nicht unbedeutenden Holzvorrath dabei, wegen der hier befindlichen Ziegelei, mit welchem die Bewohner – zum Theil selbst Waldbesitzer – Handel treiben. Die Felder, welche den Hof umgeben, sind ergiebig. Gutes Wasser geben einige Pumpbrunnen. An der Straße ist hier eine Schildwirthschaft zum Hirsch. Obstbäume sind auf dieser freien Höhe allen Stürmen ausgesetzt und finden deßhalb nur kümmerliches Gedeihen. Frühsorten erfrieren meist schon in der Blüthe.

Vom Neustollenhof aus hat man, wie vom Hasenhof aus, einen weiten Ausblick über den gerade unter ihm gegen Norden ziehenden waldigten Thaleinschnitt des Bernbaches, über die untere Brettach hinweg auf die Höhen zwischen Kocher und Jagst bis an den Odenwald.

6) (Alt-) Stollenhof, Weiler mit 84 Einwohnern, worunter 8 Katholiken, liegt auf demselben Niveau mit Neustollenhof, in derselben Entfernung vom Mutterort, an der Land- und Poststraße, und ist fast nur eine fortgesetzte Häuserreihe des Ersteren mit bedeutenden Zwischenräumen. Man kommt von Bernbach bis zum Hasenhof eine halbe Stunde lang alle 3 bis 5 Minuten wieder an einem größeren oder kleineren Wohnhause vorüber. Zwischen denselben ist ziemlich gutes Ackerfeld oder dünnwüchsiger Wiesenplatz. Wasser hat dieser Weiler nur von einem Pumpbrunnen. Erwerbsquelle ist vorzüglich der Holzhandel.

7) Unterhals (mit Oberhals 112 Einw.) liegt 3/4 Stdn. (geom.) östlich vom Mutterorte, links ab von der alten Poststraße, die von Wüstenroth nach Mainhardt führte, auf einer kleinen Anhöhe über dem, hier mit dem von Finsterroth herziehenden Thaleinschnitt sich vereinigenden Roththale. Wenige unansehnliche, meist einstockigte Häuser zwischen mageren Ländern und Feldern. Wasser gibt kein laufender, aber ein Pumpbrunnen. Erwerbsquelle ist Kleinhandel, besonders auch Handel mit Schweinen von Hall.

8) Weihenbronn (Ober- und Unterweihenbronn), 1/8 Stunde von einander entfernt, ersteres 5/8 Stunden, letzteres 1/2 Stunde nordöstlich vom Mutterorte, mit 147 Einwohnern, worunter 11 Katholiken. Oberweihenbronn liegt von Wüstenroth jenseits,

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 414. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_414.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)