Seite:OAWeinsberg 418.png

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Mainhardt. Grundherr ist hier der Fürst von Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein. Daher gehörte der Weiler früher auch bis 1856 zur gleichfalls fürstlichen Gemeinde Ammertsweiler. Niedrige, einstockige Häuser von meist armseligem Ansehen. Güter ziemlich steril. Haupterwerbsquelle der Bewohner Holzhandel und Schweinhandel. Trinkwasser gibt den Bewohnern ein Ziehbrunnen.

12) Knickenhöfle. Ein einzeln stehendes kleines Haus mit 6 Einwohnern, 11/8 Stunde (geom.) vom Mutterort, 1/8 Stunde vom Schulort Altfürstenhütten entfernt. Es liegt einsam am Fuße des Knickenwaldes auf einer kleinen Anhöhe über dem rechten Ufer der Roth und bekommt sein Trinkwasser aus der Quelle, die von der Höhe des besagten Knickenwaldes ihm zuströmt, aber nicht gefaßt ist. An Feldgütern sind nur 15 Morgen Äcker und Wiesen dabei.

13) Kuhnweiler, Weiler mit 29 Einwohnern, 7/8 Stunden vom Mutterort entfernt, unweit Oberhals, auf der rechten Seite der alten Poststraße an einer Anhöhe gelegen und von dem Schulort Altfürstenhütten durch den Thaleinschnitt des Kuhbaches (1/4 Stunde) geschieden. Zerstreute, einzeln stehende Häuser von ziemlich ansehnlichem Aussehen. Nicht ergiebige Feldgüter, daher Nebenerwerb Holzmachen und Holzhandel. Gutes Trinkwasser von 1 Ziehbrunnen.

14) Stangenbach, Weiler mit 236 Einwohnern, bildet seit 1837 eine eigene Schulgemeinde mit Nro. 15 bis 17. Der Ort liegt 1/2 Stunde (geom.) westlich vom Mutterort, in einer ziemlich engen Thalschlucht, in welche man vom Mutterorte durch einen schönen Laubwald über Sandfelsen hinabklettern muß. Der aus mehreren Gebirgsquellen zusammenfließende klare frische Bach, der Stangenbach, bricht sich einen Ausweg aus dieser Schlucht gegen Südwesten und mündet bei der Lohmühle, zwischen Alt- und Neu-Lautern, in die Lauter. Durch die umliegenden Berge allerseits geschützt und gegen Süden offen, ist die Lage für Feld- und Wiesenbau eine günstige, besonders für letzteren wegen des Quellenreichthums, und auch der Obstbau ist in diesem milderen Thälchen begünstigter, als auf den angränzenden Höhen. Die ökonomischen Verhältnisse sind deßwegen bei den meisten Einwohnern besser, als auf den sterileren Höhen, was schon in ansehnlicheren Wohngebäuden sich kundgibt. Gutes, reines Trinkwasser hat der Ort in zwei laufenden Brunnen im Überfluß, da die Quellen von 3 Seiten, vom Stangenberg, Horkenberg, dem Kloster- und Lustheimerwalde dem Thale zuströmen. Die Schule ist – nebst der Lehrerwohnung -,

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 418. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_418.png&oldid=- (Version vom 17.10.2023)