Seite:OberamtCalw 093.jpg

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gegen Ersatz des Hauerlohns und gegen Bezahlung von jährlichen 1 fl. 6 kr. für das ganze Quantum; b) das zum Felderbrennen nöthige Reisach sammt Prügeln unentgeldlich; c) das zu Reparaturen und Neubauten der Häuser und Scheuern erforderliche tannene Bauholz, insoweit der Bedarf 6 Stämme bei Reparaturen und 20 Stämme bei Neubauten nicht übersteigt. Diese 6 resp. 20 Stämme hat die Gemeinde Neuweiler abzugeben; d) alles Sägholz, einschließlich des Deck- und Täferholzes zu Reperaturen und Neubauten der Häuser und Scheuern. Bau- und Sägholz werden vom Staat unentgeldlich gegen Ersatz des Hauerlohns abgegeben. Von den 7 Hofbauern haben indessen 2 ihre Bau- und Sägholzrechte abgelöst.

Sämmtliche Bürger von Oberweiler und Zwerenberg haben nach dem Wildbader Forstlagerbuch von 1682 aus dem Staatswalde das nöthige tannene Bauholz zu Neubauten, Erweiterungen und Reparaturen aller Gebäude gegen Ersatz des Hauerlohns unentgeldlich anzusprechen. Sägholz wird nicht abgegeben.

Die Waldfrevel sind verhältnißmäßig unbedeutend, namhafte Eingriffe durch Entwendung von werthvollerem Holz sind selten geworden.

g) Weidewirthschaft. Das Areal der eigentlichen Weiden beträgt nach den Ergebnissen der Landesvermessung 1918 Morgen; hievon sind mit Obstbäumen 58 Morgen und ausschließlich mit Gras bewachsen 15414/8 Morg., theilweise mit Holz bestockt 3193/8 Morg. Die Gemeinden besitzen an Weidefläche 16082/8 Morg. Mehrere Orte benützen noch die Waldweide, auch werden sehr graswüchsige, nicht regelmäßig bewirthschafte Felder noch abgeweidet. Die Schafweiden sind hauptsächlich in den im östlichen Theil des Bezirks gelegenen Orten von Bedeutung und werden dort nebst der Brach- und Stoppelweide an Schäfer verpachtet, was den Gemeindekassen zuweilen beträchtliche Revenuen einbringt. Übrigens verpachten auch mehrere Waldorte ihre, jedoch nicht ausgedehnten Schafweiden oder lassen die Ortsbürger eine Anzahl Schafe auf denselben laufen.

c) Viehzucht.

Nach der Aufnahme vom 1. Januar 1859 beträgt die Zahl der Pferde 719, worunter 26 Fohlen unter 2 Jahren: es kommen auf 100 Morg. Fläche 2,83 Pferde, bei der Aufnahme von 1844 waren 2,4 Pferde auf 100 Morg. Fläche gezählt worden. Eigentliche Pferdezucht wird im Bezirk nicht betrieben, jedoch ist die Pferdehaltung in Calw und in einzelnen Orten im Osten des Bezirks ziemlich beträchtlich

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 093. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_093.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)