Seite:OberamtCalw 198.jpg

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Dieses Kloster, welches kurz vorher bereits hier einen gleichfalls unter gräflich Zweibrückischer Lehensoberherrlichkeit stehenden, aber nunmehr vom Lehensverband befreiten Hof erhalten hatte (Mone 2, 472), bat im Jahr 1303 den Grafen Eberhard von Württemberg, beide Orte in seinen Schutz zu nehmen, und erhielt dieß zugesagt. Fortan blieb Althengstett Eigenthum des Klosters Herrenalb, welches 1310 auch einen Theil des Zehnten in Schlehdorn von Dietrich von Lomersheim, am 26. März 1328 noch einen Haupttheil an Schlehdorn von Markgraf Rudolf Hesso von Baden (St.A.) am 1. Nov. 1346 eine Tavern zu Hengstett und 1367 Leibeigene zu Hengstett von Mechtild von Aidlingen, der Wittwe Richelms von Merklingen, kaufte (Gerbert Hist. nigr. silv. 3, 302).

Die hiesige Kirche hatte die Ehre, von dem Papste Leo IX., welcher Ende 1049 die Gegend besuchte, geweiht zu werden. Ihre Schutzheiligen waren die hl. Maria, der hl. Marcus der Evangelist, auch der hl. Martin. Sie erfreute sich reichen Ablasses.

Den Pfarrsatz, welchen obige Grafen von Zweibrücken beim Verkauf vom April 1300 noch ausgenommen hatten, veräußerten sie sammt Hofgütern bereits am 1. März 1301 an den ebengenannten Grafen von Württemberg. Aber bereits am 23. Dec. 1342 verkaufte ihn wieder der Graf Ulrich von Württemberg nebst dem zu Altburg und Calw an das Kloster Hirschau, von dem es durch die Reformation an das Haus Württemberg zurückkam, wie er noch heutzutage der Krone zusteht.

Als ein hiesiger Pfarrer erscheint Pfaff Machtolff den 23. Apr. 1381 (Mone Zeitschr. 9, 105). Im 15. Jahrh. bestund hier neben der Pfarrei noch eine Frühmesserei (Würdtwein Subs. 10, 339).

Neben dem Kloster Herrenalb erwarb besonders das ebengenannte Hirschau in den Jahren 1397–1509 zu öfters wiederholten Malen hiesige Güter. Von weltlichen Herrn erscheinen zeitweise als begütert die Waldvögte von Waldeck, die von Merklingen, die von Gärtringen etc.; von Graf Wilhelm d. ält. von Eberstein erhielt einen hiesigen Laienzehnten Erkinger von Merklingen den 26. März 1373 geeignet (St.A.)


Bergorte,
Gemeinde III. Kl. mit 285 ev. Einw., bestehend aus a. Aichelberg, Weiler, Filial von Zwerenberg, 162 Einw. b. Hünerberg, Weiler, 54 Einw. c. Meistern, Weiler, 54 Einw. d. Rehmühle, 9 Einw.; die Parcellen b. c. und d. sind Filiale von Neuweiler. e. Kälber-Sägmühle, Filial von Wildbad, 6 Einw.


Mit Ausnahme der im Thal gelegenen Rehmühle und der Kälber-Sägmühle, haben die sog. Bergorte mit den dazu gehörigen Feldgütern

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_198.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)