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Teinach,
Gemeinde III. Kl., Dorf mit Bad und Gesundbrunnen, 475 Einw., wor. 9 Kath. – Pfarrfilial von Zavelstein; die Kath. sind nach Weil d. Stadt, O.A. Leonberg, eingepfarrt[1].


An dem Vereinigungspunkt des Röthenbachthälchens mit dem tief eingeschnittenen Teinachthale hat der kleine, in die Länge gebaute Ort, theils in der schmalen Thalebene, theils an dem Ausläufer des zwischen beiden genannten Thälern hinziehenden Embergs eine geschützte, sehr anmuthige Lage. Steile, mit üppigen Nadelwaldungen bewachsene Thalwände erheben sich gegen 700′ hoch über die wiesenreiche Thalebene, deren lebhaftes, saftiges Grün mit dem Schwarzgrün der Waldungen angenehm contrastirt. Durch das vielfältig gekrümmte Thal fließt rasch über Felsen und Geschiebe die muntere Teinach, ein klares, forellenreiches Gebirgsflüßchen, das den Ort mit 2 Armen mehrfach berührt und 3/4 Stunden unterhalb desselben sich mit der Nagold vereinigt. Im Ort selbst mündet der von Nordwesten herkommende Röthenbach ein, der übrigens in trockenen Jahrszeiten versiegt, dagegen bei starken Regengüssen und raschen Schneeabgängen öfters sehr schnell anschwillt und dem Ort gefährlich wird. Auch die Teinach tritt zuweilen aus ihrem Bett und hat namentlich im Jahr 1851 viele Gebäude unter Wasser gesetzt.


  1. Die Monographien über Teinach und besonders dessen Sauerbrunnen, welchen letztern schon Tabernämontanus in seinem 1605 gedruckten Wasserschatz beschreibt, sind folgende: Joh. Leporinus Kurze Beschreibung des Deinacher Sauerbronnens Heilbronn 1642, öfters aufgelegt, zuletzt Stuttgart 1716. 8. Mich. Bernh. Valentini, Erinnerung vom Gebrauch der Sauerbronnen in Teinach. Gießen 1685. 8. Joh. Geo. Gmelin (diss. praes. Joh. Zeller) Acidularum Teinacensium examen per reagentia. Tub. 1727. 4. Joh. Andr. u. Georg Andr. Planer, Vatter u. Sohn, Ausführlicher Bericht von dem Deinacher Sauer-Brunnen. Stuttgart 1740. 8. Franc. Christian Lud. Fromann (diss. praes. Phil. Frid. Gmelin) de influxu fodinae Bulacensis in acidulas Deinacenses. Tub. 1758. 4. [Christian Jak. Zahn u. Joh. Georg Zahn] Deinach. Tüb. 1789. 8. Christn. Friedr. Schiler (Diss. praes. Chstn. Glo. Gmelin) Chemische Untersuchung der Teinacher Mineralquellen. Tüb. 1831. 8. Carl Fried. Müller, Beschreibung des Gesundbrunnens zu Teinach. Stuttgart 1834. 8. Dass. 2te verb. Aufl. Stuttgart 1846. 8.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_341.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)