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dermalen Unterstützung von Seiten der Gemeinde (über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege s. Tab. III.).

Die zur Gemeinde gehörige Sägmühle liegt etwa 1/2 Stunde nordwestlich von Naislach.

Bei Naislach stand früher ein fürstliches Jagdschlößchen, welches namentlich zur Zeit der Auerhahnenfalze zum Aufenthalt diente; dasselbe ist nun bis auf einen Schutthügel abgegangen. Herzog Eberhard III. ertauschte 1645 von Jacob Friedrich von Bouwinghausen dessen Auerhahnenfalz zu N. gegen anderweitiges Jagen.

Würzbach und Naislach hatten gleiche Schicksale wie Zavelstein. – Ersteres kommt schon im Anfang des 9. Jahrhunderts unter den Neidensgütern des Klosters Hirschau vor. Diesem Kloster erlaubte Graf Eberhard von Württemberg im Jahr 1411 in Würzbach eine Kapelle zu weihen, doch mit Vorbehalt aller Rechte der Mutterkirche.


Zavelstein,
Gemeinde III. Kl. mit 366 Einw., wor. 12 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Weil der Stadt, O.A. Leonberg, eingepfarrt[1].


Wappen der Stadt Zavelstein.
Wappen der Stadt Zavelstein.

Das Städtchen Zavelstein, welches von Zabel (= Tafel, also tafelförmiger Stein) genannt ist und ein roth-goldnes Zabel- oder Spielbrett als Wappen führt, liegt eine Stunde südwestlich von der Oberamtsstadt unter dem 26° 21′ 15,69″ östlicher Länge und 48° 41′ 33,22″ nördlicher Breite (Signal auf dem Thurm der Schloßruine); die Erhebung über das Mittelmeer beträgt an der Erdfläche des Thurmes der Schloßruine 1955 württemb. Fuß = 1724,2 Pariser Fuß.

Auf einem schmalen Vorsprung gegen das Teinachthal, gerade über dem Ort Teinach, hat das kleine, gleichsam nur eine Straße bildende Städtchen, eine sehr malerische und zugleich von Natur feste Lage, indem dasselbe nur von der nördlichen Seite leicht zugänglich ist, während auf den übrigen Seiten das Terrain sehr steil abfällt. Vornen an der äußersten südöstlichen Spitze des Orts stand die ehemals feste Burg der Herren von Zavelstein. Die allein zugängliche, nördliche Seite des ursprünglichen Städtchens war durch einen tiefen, ausgemauerten, theilweise noch vorhandenen Graben, der quer


  1. Literatur: C. F. Renz, Geschichte der vormaligen Bergveste und Herrschaft Zavelstein. Nagold 1846 8.
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 364. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_364.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)