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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt

5. Gewässer.
a. Quellen.

An gewöhnlichen Brunnquellen ist wenigstens kein Mangel, besonders merkwürdige Quellen aber gibt es nicht, die Mineralquellen zu Canstatt ausgenommen, wovon weiter unten bey dem Mineralreiche die Rede seyn wird.

b. Flüsse und Bäche.

Der Neckar. Er berührt das Oberamt zuerst oberhalb Hedelfingen, tritt aber in dasselbe erst zu Ober-Türkheim ein, geht dann an Unter-Türkheim vorbey nach Canstatt, und von da an Münster, Hofen und Mühlhausen vorüber und unterhalb Mühlhausen über die Oberamtsgrenze. Die Richtung seines Laufs durch das Oberamt ist im Ganzen völlig nördlich. Von dieser Richtung weicht er aber in mannigfaltigen Krümmungen und Wendungen, die er theils mit der Thalbahn, theils für sich macht, ab. Mit jener macht er, wie die Karte zeigt, 3 Hauptwendungen, die erste oberhalb Canstatt, am Rosenstein, die zweyte bey Münster, und die dritte zwischen Münster und Hofen. Merkwürdig ist der enge Durchgang bey Münster, offenbar hat hier ein gewaltsamer Durchbruch dem Flusse Bahn gemacht; ehe dieser noch erfolgt war, nahm der Neckar das ganze Thal aufwärts ein und bildete so einen tiefen See, der weit über Canstatt hinauf reichte, wie sich noch aus den Geröllen, welche man an den beyden Thalseiten bis über Gaisburg hinauf in wagerechter Höhe beobachtet, erkennen läßt.

Die Länge des Laufs durch das Oberamt beträgt nach der Thalbahn 4 Stunden, nach der alten Flußbahn 41/2 St. Der Fall ist nach einer Mittheilung, die wir dem Herrn Staatsrath von Seeger verdanken, und der wir noch die Entfernungen beyfügen, folgender, von

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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1832, Seite 028. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCanstatt028.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)