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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt

Bastarde und nur 4 Stück Landschafe. Der größere Theil davon kommt auf Canstatt, s. die Tabelle.

Schweine 1659, aber die Zahl der Zuchtschweine ist gering, die Zucht verträgt sich auch schwer mit den übrigen Verhältnissen. Die meisten Schweine haben Felbach, Rommelshausen und Stetten.

Ziegen sind mehr nicht, als 181 in dem Oberamte, die meisten hat Münster; in ältern Zeiten muß ihre Zahl viel größer gewesen seyn, da sie als eine feindliche Macht in den Kriegen mit Eßlingen gegenseitig zur Verwüstung der Weinberge gebraucht wurden.

Esel – 0.

Geflügel, Gänse, Enten, Hühner etc. werden gar häufig gezogen, erstere besonders in Canstatt.

Die Bienenzucht ist von mittlerem Umfange, die Zahl der Stöcke belauft sich im Ganzen auf 522.

d. Jagd und Fischerey.

Der Wildstand ist unbedeutend, Edelwild kommt selten und zwar nur als Wechselwild vor; Rehwild ist nur wenig vorhanden, Damwild und Schwarzwild fehlt ganz, den Haupt-Ertrag gewährt die niedere Jagd, jedoch sind auch Hasen und Hühner nach Verhältniß der großen Feldflächen nur in sehr beschränkter Zahl vorhanden.

Die gewöhnlichen Raubthiere finden sich auch hier, seltene kommen nicht vor.

Das Jagdrecht steht theils der Krone zu, theils der K. Hofdomainen Kammer. Beyde Jagddistrikte sind jedoch zur K. Hofjagd gezogen, und stehen unter der Administration des K. Hofjägermeister-Amts. In Mühlhausen hat der Gutsherr die Jagd. Die Unterthanen sind, mit Ausnahme einiger Gemeinden, welche frohnfrey sind, zu gemessenen Hand- und Fuhr-Frohnen verpflichtet; es wird aber in neueren Zeiten nur selten Gebrauch davon gemacht. Die Gemeinde Hedelfingen hat in einem Theile der Waldungen von Weil ein Recht auf Leseholz, Laubsammeln und Viehweide, wovon jedoch letztere durch Vergleich aufgehoben ist. Bey dem geringen

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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1832, Seite 071. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCanstatt071.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)