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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt

Wildstand kommt nur selten, und zwar nur unbedeutender und unvermeidlicher Wildschaden vor. Wilddiebereyen geschehen nur bey Hasen – weniger durch Schießen als durch Stellung von Dräthen.

Die Fischerey beschränkt sich auf den Neckar. Das Fischrecht darin besitzt mit Ausnahme von Mühlhausen, wo es gutsherrschaftlich ist, die königl. Finanzkammer, zu Münster ist es jedoch neuerlich verkauft worden, zu Canstatt ist es ein uraltes Erblehen, an den übrigen Orten ist es verpachtet. Das Oberamt hat 15 Fischer, und zwar 5 mit 1 Gehülfen zu Canstatt, (2 zu Berg), 1 zu Hofen, 1 zu Mühlhausen, 2 zu Münster und je 2 zu Ober- und Unter-Türkheim. Die Fischgattungen sind oben schon genannt.

B. Kunst- und Gewerbs-Fleiß.
a. Haupt-Gewerbe.

Fabriken. Die auf Canstatter Markung zu Berg gelegenen Fabriken abgerechnet, hat das Oberamt

2 mechanische Baumwollenspinnereyen und Türkischrothfärbereyen zu Canstatt,
l Türkischrothfärberey ebendaselbst,
1 Tuchmanufactur ebendaselbst,
1 Seidenfelbelfabrik ebendaselbst,
1 Tabacksfabrik ebendaselbst,
1 Tabacks- und Cichorien-Fabrik zu Oeffingen,
2 Strohhutfabriken zu Rommelshausen und Stetten;

dazu kommen

3 Apotheken, 2 zu Canstatt, wovon die eine zugleich als chemische Fabrik betrachtet werden kann, und 1 zu Stetten;
1 Essigsiederey zu Canstatt.

1 Käserey befindet sich zu Felbach, Farbenerden werden zu Hofen bereitet, ebendaselbst Federkiele und Strohsessel, erstere auch und Werkwatt zu Oeffingen. Zu Canstatt befinden sich auch 2 Buchdrucker, ein geschickter Orgelmacher und 2 Instrumentenmacher, zu Oeffingen ein Lithograph. Von den gewöhnlichen Gewerben sind am stärksten besetzt: die der Maurer zu Hofen und Oeffingen, der Leinweber zu Schanbach und Schmiden und der

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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1832, Seite 072. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCanstatt072.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)