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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt

Wie Canstatt ehemals auch der Sitz eines bedeutenden Capitelstuhls war, ist schon S. 4 u. f. gezeigt.

Adel und Gutsherren.

Man findet eine große Zahl von adeligen Geschlechtern, die zu Canstatt angesessen oder wenigstens begütert waren. Unter den Begüterten befanden sich die von Echterdingen, von Neuhausen, v. Gundelfingen, v. Sachsenheim, v. Stetten und von Urbach etc. Außer ihnen hatten mehrere Klöster und Stifte Theil an dem Grundeigenthum. Das Kloster Adelberg tauschte schon 1187 zwey Güter zu Canstatt und Schlichtenweiler von dem Pfarrer zu Echterdingen durch die Hand des Herzogs Welf als Kirchenvogts zu Echterdingen gegen die Kirche zu Wälden ein. Das Domstift Constanz kam durch die Erwerbung der Stadtkirche zu ansehnlichen Gütern und Rechten. Auf gleiche Weise war auch das Stift Stuttgart durch die Kirchen von Altenburg und Ufkirche zu Gütern und Gefällen gelangt. Bedeutende Erwerbungen hatten vornämlich auch das Spital Eßlingen und die Klöster daselbst, deren Vermögen bey der Reformation ihm zugetheilt worden ist, in dem Zeitraum von 1280 bis 1332 gemacht. Die eigentlichen Grundherren aber waren die in Canstatt angesessenen Edelleute, die von Canstatt und von Ufkirchen, von Brie, von Altenburg und von Stein, die wir hier noch etwas näher kennen lernen wollen.

Die von Canstatt waren sowohl in Canstatt selber, als auch anderwärts begütert:

1121 schenkt Albertus de Canstat dem Kloster Zwiefalten Güter zu Türkheim und einen Wald bey Immerott; desgleichen Otto de Canstat demselben Kloster „eine halbe Hube, d. i. 15 Jauchert“ daselbst, und Gozoldus de Canstat mit seiner Gattin Bertha 4 Jauchert Weinberge auf dem Kesselberg ebendaselbst Sulger Anal. Zwif. 1. p. 67. Zwischen 1147 und 1165 schenkte Diemo de Canstat dem Kloster Hirschau einen Hof zu (Korn-) Westheim. Cod. Hirs.; 1275 stellt H. (einricus) Canonicus in Sindolvingen und Rector ecclesie in Westheim eine Urkunde über die Güter zu Thalheim aus, welche

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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1832, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCanstatt133.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)