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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt

von Stetten und a. als Schiedsrichter in einer Streitsache zwischen dem Kloster Madelberg (Adelberg) und der Stadt Waiblingen (Sattler Gr. I. S. 4), und ist derselbe Johannes Zeuge, da Graf Ulrich v. W. das Patronat der Kirche zu Ebersbach dem Ritter Egeno von Staufen eignet. Sattler Gr. I. B. 5. Ein Conradus de Rumoldshausen schenkte nach Sulger (I. 149) im Jahr 1179 dem Kloster Zwiefalten ein Gut zu Ehningen, und ist vermuthlich derselbe, der nach Sulger (II. 116) als Wohlthäter in dem Kloster begraben liegt. Wie Rommelshausen an die Königl. Hofkammer gekommen, ist bey Stetten gezeigt. 1

Der Schafhof, wo die Herren von Rommelshausen vermuthlich ihren Sitz hatten, steht auf einer Anhöhe. Er hängt zwar mit dem Dorfe zusammen; da er aber herrschaftliches Eigenthum ist, und mit dem vormaligen Stabsamt Stetten verbunden war, so wurde er bisher gemeiniglich als ein besonderer Wohnort aufgeführt. Er ist ein Maierhof, der der Königl. Hofdomänen-Kammer gehört und von dieser verpachtet ist. Seinen Namen Schafhof hat er nicht umsonst: es war vormals das Übertreibsrecht für eine Schafweide von 600 Stück an 17 Ortschaften damit verbunden und man möchte fast glauben, der Hof sey der Schafhof einer bedeutenden Herrschaft, sey es der von Beutelsbach oder von Würtemberg, gewesen. Die dem Weiderecht unterworfenen Orte waren Rommelshausen, Felbach, Stetten, Schanbach, Lobenroth, Beutelsbach, Schnait, Grunbach, Groß- und Klein-Heppach, Beinstein, Endersbach, Waiblingen, und zum Theil Rotenberg, Uhlbach und U.Türkheim. Im J. 1820 ließ die Königl. Hofkammer dieses Übertriebsrecht mit 9202 fl. ablösen, Rommelshausen, als der am meisten betheiligte Ort, bezahlte daran 3525 fl., Felbach 1120 und wieder in Gemeinschaft mit Rotenberg, Uhlbach und Untertürkheim 100 fl., Stetten 700 fl. Wegen des Landgefährt-Rechts, das dem Herkommen gemäß dazu gehörte, wurde nach Aufhebung dieses Rechts eine besondere Übereinkunft getroffen. Der Hof wurde 1694 von der Herzogin

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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1832, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCanstatt186.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)